Mohler, Dr. phil. Armin
Stand des Artikels: 1996
* 12. April 1920 in Basel - † 4. Juli 2003 in München
Michael Hintermwald, Anton Madler, Nepomuk Vogel
Journalist und Schriftsteller
Aktivitäten: Armin Mohler studierte an den Universitäten
in Basel und Berlin. 1942 überquert der Schweizer illegal die Grenze
und versucht, sich als Kriegsfreiwilliger in Deutschland zu melden. 1949
promoviert er bei Hermann Schmalenbach und Karl Jaspers in Basel zum Dr.
phil. 1949-1953 ist er Privatsekretär von Ernst Jünger.
Von 1953-1961 lebt er in Paris und schreibt u.a. für die Zeitungen
Die Zeit, Christ und Welt, Die Furche und Die Tat. Nach seiner Rückkehr
1961 nach Deutschland ist er ab 1965 vor allem als Kolumnist für
die Welt tätig, jedoch auch unter Pseudonym für die ->
Deutsche National-Zeitung. Seit 1964 gibt er die Privatdruck-Reihe
Themen der -> Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung
heraus, für die er von 1964-1985 Geschäftsführer ist. Regelmäßig
richtet er für die Stiftung Symposien aus. 1967 wird er Universitätsdozent
für Wissenschaft und Politik an der Universität Innsbruck/Rechts-
und Staatswissenschaftliche Fakultät. Im gleichen Jahr erhält
er den ersten Konrad-Adenauer-Preis für Publizistik der ->
Deutschland-Stiftung e.V.
1970 unterstützt er Caspar von Schrenck-Notzing bei der Gründung
der Zeitschrift -> Criticon. Seit 1970 ist
er Mitglied im Patronatskomitee der Nouvelle Ecole und referiert mehrfach
bei nationalen Kolloquien der Groupement de recherche et des etudes de
la Civilisation Europeenne (GRECE). 1972 wird seine von der Universität
Innsbruck vorgeschlagene Ernennung zum Ordinarius von der SPÖ-KuItusministerin
Firnberg verweigert.
Im Dezember 1983 zählt er zu den Mitbegründern des ->
Deutschlandrates um Franz Schönhuber. Mohler veröffentlichte
u. a. Die Konservative Revolution in Deutschland 1918-1932 (1950, 1972
erweiterte Fassung, 1989 3. erweiterte Fassung in zwei Bänden, 2005
6. erweiterte und überarbeitete Fassung im Stocker Verlag, überarbeitet
von Karlheinz Weißmann), Vergangenheitsbewältigung (1968, 1980
2. erweiterte Fassung), Der Nasenring - Im Dickicht der Vergangenheitsbewältigung
(1989 bei Heitz & Höffkes, erweiterte Fassung 1991 bei Langen-Müller).
Zu seinem 75. Geburtstag erscheint 1995 die Festschrift Der andere Mohler.
Lesebuch für einen Selbstdenker, herausgegeben von Ulrich Fröschle,
Markus Josef Klein und Michael Paulwitz im San Casciano Verlag. Ebenfalls
1995 Briefwechsel mit einem seiner Schüler. Korrespondenz zwischen
Carl Schmitt u. Armin Mohler 1947-1980 im Akademie-Verlag.
Beurteilung: Mohler bezeichnet sich selbst als Faschist
[1] im Sinne von Primo de Rivera, dem Begründer der spanischen
Falange, und wirkte zeit seines Lebens dem »Gärtnerkonservatismus«
entgegen. Er steht in der Tradition von Carl Schmitt (zu dem er ebenfalls
in persönlicher Beziehung stand), Ernst Jünger und Arnold Gehlen.
Er bündelt in seinen ersten Arbeiten die einzelnen antidemokratischen
Ideologiestränge zu der von ihm benannten Konservativen Revolution.
Hiermit schuf er eine der wesentlichen Voraussetzungen zur Erneuerung
des Rechtsextremismus in der BRD und zur Herausbildung einer sogenannten
Neuen Rechten. Er wirkte sowohl als Lehrmeister von Alain de Benoist in
Frankreich als auch als Franz Josef Strauß- und Franz Schönhuber-Berater
sowie als philosophisch-politischer Ideenlieferant für Wirtschaftskreise.
[2] (B)
Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli
Jentsch, Kurt Ohrowski
Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher
Rechtsextremismus,
Berlin 1996, S.493 - 494
Anmerkungen:
[1] Vgl. Der Rechte Rand, Nr. 39, S. 5.
[2] Vgl. P. Kratz: Siemens zum Beispiel. In: R. Hethey; P. Kratz
(Hrsg.): In bester Gesellschaft. Antifa-Recherche zwischen Konservativismus
und Neofaschismus. Göttingen 1991, S.33 ff.
Weitere Materialien:
Wikipedia-Profil von Armin Mohler: http://de.wikipedia.org/wiki/Armin_Mohler
Weiterführende Literatur:
- Thomas Willms: Armin Mohler. Von der CSU zum Neofaschismus.
Papyrossa Verlag, Köln 2004.
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