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Profil: Hepp, Prof. Robert

 

Hepp, Prof. Robert

Stand des Artikels: 1996 UPDATE

Osnabrück

geb. 19. Februar 1938

Leiter der Forschungsstelle für Phänomenologische Soziologie und Bevölkerungswissenschaft an der Osnabrücker Dependance in Vechta (Emiritierung 2006)

Publizist, Referent

Aktivitäten: 1980 wird Robert Hepp an die Universität Osnabrück berufen. 1985 protestieren 137 Wissenschaftler der Universität Osnabrück mit einer öffentlichen Erklärung gegen Hepps »hetzerische Klischees«. Anlaß war dessen neuestes Werk, in dem von »Unterfruchtigkeit« der deutschen Ehen und der mangelnden »Fortpflanzungsleistung« der Frauen die Rede ist. Es wird eine »Überschwemmung « und »Unterwanderung« der BRD durch Ausländer prognostiziert[1]. 1986 wird einer seiner Vorträge im Rahmen des »Studium Generale« der Universität Hohenheim von Studenten verhindert. Kommentare wie der Zweite Weltkrieg nebst folgenden »Säuberungen der Sieger« habe den Deutschen gerade jene Elemente gekostet, die »Charakter besaßen«, stießen auf Kritik. Hepp wird als Mitglied des Schutzbundes für das Deutsche Volk (SDV) angegeben.[2] 1983 ist er Mitbegründer des kurzlebigen Deutschlandrates.
1993 distanzierte sich der Präsident der Universität von Hepp und forderte die Medien auf, ihn nicht mehr zu Talk-Shows etc. einzuladen. Er ist Autor u.a. in den Zeitschriften Elemente, Junge Freiheit, Staatsbriefe und Criticon. Er referiert u.a. vor den Organisationen Deutsche Burschenschaft (1981), dem Deutschen Kulturwerk europäischen Geistes (1982), der Gesellschaft für freie Publizistik (1984) sowie dem Freiheitlichen Bildungswerk der Freiheitlichen Partei Österreichs (1993). Veröffentlichungen Hepps sind u.a. zusammen mit Helmut Schröcke und dem »Nazi-Erbgutachter« Heinrich Schade die Broschüre Deutschland ohne Deutsche im Grabert-Verlag (1984, in Zusammenarbeit mit dem SDV) und Die Endlösung der deutschen Frage (1988, erschienen im Ableger des Thule-Seminars, Stiftung Kulturkreis 2000).
Im September 2010 interviewt ihn die Junge Freiheit zu den Thesen Thilo Sarrazins. Hepp wird als "erster großer Einwanderung-Kritiker mit wissenschaftlichem Anspruch" vorgestellt.[3] In dem Interview bezeichnet er Einwanderer, die Sozialleistungen beziehen, als "Sozialschnorrer", "Hintergründler" und "Lumpenproletariat".

Beurteilung: Hepp bietet mit seiner »Ethnomorphose«-These (»Umvolkung«) eine völkische Argumentation. Durch das geringe »Gebäraufkommen« der deutschen Frauen und durch die hohe Migrantenquote befinde sich das deutsche Volk in der »Todesspirale«. Im rechten bis rechtsextremistischen Spektrum ist er ein gefragter Referent. (B)

Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.470-471

Anmerkungen:

[1] Vgl. Frankfurter Rundschau vom 5.8.1985.

[2] Vgl. Frauen gegen den §218: Vorsicht Lebensschützer. Die Macht der organisierten Abtreibungsgegner. Hamburg 1991, S. 105.

[3] Vgl. „Über den Volkstod reden“, Interview mit Robert Hepp, geführt von Moritz Schwarz. In: JF Nr.36/10 vom 03.09.2010. Im Internet unter http://www.jf-archiv.de/archiv10/201036090310.htm

Weiterführende Literatur:

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