Elemente
Untertitel: Elemente der Metapolitik
zur europäischen Wiedergeburt
Gründung: 1986
Sitz: 34002 Kassel
Erscheinungsweise: unregelmäßig (letzte Ausgabe
1990)
Auflage: unbekannt
Herausgeber: Thule-Seminar e.V.
Redaktion: Leitung: Pierre Krebs; Chefredaktion: Burkhard
Weeke; Ständige Mitarbeiter: Alain de Benoist, Guillaume Faye, Robert
Hepp, Heinrich Jordis von Lohausen, Julien Freund, Jean Haudry, Michael
Walker, Sigrid Hunke, Robert Steuckers u. a.
Vertrieb: Eigenvertrieb
Autoren: Otto Huth, Walter Gallard, Richard W. Eichler,
Karl Hein, Günter Maschke, Andreas Bode, Detlef Promp, Markus Hansmann
u.a.
Charakteristik: Die Aufmachung der bislang erschienenen,
seitenstarken fünf Ausgaben war jeweils aufwendig in Druck und Gestaltung.
Reich bebildert decken sie wesentliche Themenbereiche der sich als »Neue
Rechte« verstehenden Kreise ab. Das Organ des Thule-Seminars enthält
zumeist ausführliche Hintergrundbeiträge zu ideologischen, kulturellen,
philosophischen und historischen Fragen. Aktuelles, wie Tages- und Parteipolitik,
ist kein Gegenstand der Zeitschrift. Dies entspricht der Strategie, »Metapolitik
als treibende Kraft« zu erkennen, deshalb primär kulturhegemonial
zu agieren und so möglichst großen Einfluß auf verschiedenste
gesellschaftliche Themenbereiche zu erlangen. Als Leitbild propagiert
die Zeitschrift eine »Neue Kultur in Europa«, ein Konglomerat
aus ethnopluralistischen, organizistischen und neuheidnisch-esoterischen
Thesen. Dabei wird die Befreiung Europas von »jedwedem Imperialismus«
zur zentralen Forderung erhoben, der Einfluß der »Verwestlichung«
entschieden bekämpft. Es finden ausführliche Rekurse auf ganzheitlich
geprägte Ungleichheits- und Elitetheorien aller Art statt. Philosophen
wie Friedrich Nietzsche, Theoretiker der sogenannten Konservativen Revolution
wie Carl Schmitt, Arthur Moeller van den Bruck oder Oswald Spengler und
der Theoretiker verschiedener Spielarten des italienischen Faschismus
Julius Evola werden rezipiert, wenn es darum geht, die Dekadenz liberaler
Gesellschaften zu beklagen.
Bedeutung: Durch ihre sehr spezifischen, teilweise sehr
ausgefallenen Themenstellungen mit hohem theoretischen Anspruch wird von
Elemente nur eine kleine Leserschaft anvisiert. Doch dienen diese Multiplikatoren
dazu, die theoretischen Ansätze des Thule-Seminars mit Langzeitwirkung
in den Diskurs um Erneuerung des rechtsextremen Lager einzuspeisen. Größere
Bedeutung gewinnt die Zeitschrift im europäischen Kontext, nämlich
als Pendant zu den gleichnamigen französischen, russischen und den
mittlerweile eingestellten italienischen Ausgaben. So wird zum einen die
Verbindung v. a. zur Nouvelle Droite in Frankreich aufrechterhalten. Sie
ist nicht nur international die Vorläuferbewegung, sondern gilt auch
bislang als politisch am erfolgreichsten. Zum anderen läßt
sich die Existenz einer (gesamt)europäisch verbundenen Denkströmung
mit einer entsprechenden Breitenwirksamkeit suggerieren. Auch wenn das
jahrelange Ausbleiben einer neuen Ausgabe auf eine Krise hindeutet, werden
die alten Ausgaben bis heute vertrieben und rezipiert. (BS/B)
Autoren: Bernhard Saumweber, Michael Bauerschmidt,
Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski,
Anmerkungen:
[1]
Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher
Rechtsextremismus,
Berlin 1996, S.406f
Weitere Materialien:
|
Das erfolgreichere Vorbild: die französische éléments |
© für alle: 2005 antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum
berlin e.v.
|