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Profil: Manfred Roeder

 

Roeder, Manfred

Stand des Artikels: 1996

Schwarzenborn

geb. 6. Februar 1929

ehemaliger Rechtsanwalt

Initiator der Deutschen Bürgerinitiative - weltweit, der Freiheitsbewegung Deutsches Reich (jetzt: Europäische Freiheitsbewegung) und des Deutsch-Russischen Gemeinschaftswerks - Förderverein für Nord-Ostpreußen

Aktivitäten: Manfred Roeder, in einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt erzogen, nimmt 1945 als 16-jähriger an den Kämpfen um Berlin teil. 1967 wird er als Rechtsanwalt zugelassen und engagiert sich ab 1970 in der CDU in Bensheim. 1971 gründet er die Bürgerinitiative gegen moralische und politische Anarchie, die später in Deutsche Bürgerinitiative umbenannt wird.
1973 schreibt er das Vorwort für Thies Christophersens Die Auschwitz-Lüge, 1974 steigt er als Mitarbeiter bei der Bauernschaft ein. Die erste Demonstration zu Ehren von Rudolf Heß organisiert Roeder zu dessen 80. Geburtstag 1974, ihr folgt eine zweite 1977.
1975 gründet Roeder die Freiheitsbewegung Deutsches Reich, auf deren »Reichstag« er sich in Nachfolge von Dönitz zum »Reichsverweser« ernennen läßt. 1976 und 1977 nimmt Roeder an Treffen der illegalen NSDAP teil. Einer dreimonatigen Haftstrafe 1977 folgt eine Geldstrafe wegen Volksverhetzung, woraufhin er 1978 in die Schweiz flieht. Seine weitere Flucht führt ihn nach Österreich, Brasilien, Großbritannien, USA, Kanada und Südafrika. 1978 reist er illegal wieder in die BRD ein. Es folgt 1979 ein kurzes Intermezzo in der Schweiz, wo Roeder kurzzeitig festgenommen wird.
1980 verüben Roeders Deutsche Aktionsgruppen sieben Brand- und Sprengstoffanschläge, wobei am 22. August 1980 zwei Vietnamesen ums Leben kommen. Eine Woche später wird Roeder festgenommen und 1982 wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung zu 13 Jahren Haft verurteilt.
1990, im Jahr seiner Haftentlassung, besucht er die »Revisionisten«-Veranstaltung »Wahrheit macht frei«. 1992 reist Roeder zum ersten Mal in das Kaliningrader Gebiet, wo er mit seinem Deutsch-Russischen Gemeinschaftswerk - Förderverein Nord-Ostpreußen aktiv ist. 1995 besuchte er in Begleitung -> Peter Naumanns eine Diskussionsveranstaltung gegen das neofaschistische Zentrum Hetendorf 13.

Bedeutung: Roeder hat gute Verbindungen zum deutschen und internationalen Netz des Neofaschismus und Rechtsextremismus. Von hier fließen ihm und seinen Projekten Spenden zu. Schwerpunkt seines Engagements ist seit 1992 die Kaliningrader Region, wo er eine »Regermanisierungspolitik« betreibt, die auf der Ansiedlung von Rußlanddeutschen basiert. Zielperspektive ist ein Freistaat Preußen, der gegründet werden soll, um das ehemalige Nord-Ostpreußen aus dem russischen Staatsverband zu lösen. Roeder engagiert sich auch im Heidenspektrum, was seine Teilnahme an Veranstaltungen des Bundes der Goden belegt. (B)

Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Anmerkungen:

 

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.514-515

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