Bund der Goden - Arbeitsgemeinschaft des Godenrates der
religiösen Vereinigung Die Goden e.V.
Stand des Artikels: 1996
Gründung: 1990
Sitz: 22927 Großhansdorf
Zahl der Mitglieder: ca. 100
Funktionäre: Dr. August-F. Ventker (1. Vorsitzender),
Hans Köhler (Kassenwart), Heinrich Lorenzen (Bereichsleiter Nord),
Hans Fischer (stellvertretender Vorsitzender, + 1994)
Struktur: Ventker bezeichnet den Bund der Goden als
»Arbeitsgemeinschaft der Goden« (siehe Die Goden e.V.), andere
Quellen sprechen von einer Spaltung der Organisation. Dafür spricht,
daß es seit 1990 kaum noch personelle Überschneidungen der
Referenten oder der Autoren gibt. Der Bund der Goden gliedert sich in
einen Freundeskreis, fördernde Mitglieder und die Trägergemeinschaft.
Aktivitäten: Seit 1990 veranstaltet der Bund regelmäßig
Frühjahrs- und Herbsttagungen, seit 1991 den Hermanstag, wo der Errettung
der Germanen vor der römischen Fremdherrschaft gedacht werden soll.
Periodika: Der Bund der Goden veröffentlicht ca.
sieben Mal jährlich Rundschreiben, deren fast alleiniger Autor Ventker
ist.
Programmatik: »Einst waren Goden (...) die Führer
der germanischen Stämme (...) An diesen hohen Auftrag knüpfen
die heutigen Goden an.«[1] Der Bund der Goden ist eher
deutschnational als religiös ausgerichtet. Zwar geht es um ein Streben
nach artgemäßer Verehrung des Göttlichen, im Zentrum steht
jedoch Rassismus und Deutschtümelei. Für den Bund der Goden
bestimmt das Erbgut die menschlichen Verhaltensweisen und ist »Völkervermischung«
gleich »Völkermord«. Ihrer Auffassung nach muß
sich das als Fremdreligion bezeichnete Christentum kultur- und danach
auch Staats- und volkszerstörend auswirken. So kämpfen sie gegen
die »Überfremdung« und die Fremdreligion. Hierzu nehmen
sie auch Bezug auf »Herman den Cherusker«.
Zusammenarbeit: Die Durchführung des Hermanstages
1994 in Hetendorf wurde unterstützt von den Organisationen Artgemeinschaft,
Nordischer Ring und der Deutschen Bürgerinitiative. Zu letztgenannter
bestehen über Manfred Roeder feste Kontakte. Durch personelle Verbindungen
verfügt der Bund über Kontakte zum Deutschen Kulturwerk Europäischen
Geistes, dem Weltbund zum Schutze des Lebens und der Hamburger Burschenschaft
Askania. Als Vortragende traten Gerhard Seifert, Hans Fischer, Ursula
Beyrich, Karlheinz Baumgartl, Heinrich Lorenzen, Siegfried Bokelmann,
Manfred Roeder und Adolf Persin auf.
Bedeutung: Der Bund der Goden besteht zum überwiegenden
Teil aus älteren, allerdings sehr aktiven Leuten. Er ist offen rassistisch
und deutschnational. Sinnstiftend wirkt er für Funktionäre des
Neofaschismus (Roeder, Ventker, Köhler) und gibt ihnen die »moralische«,
weltanschauliche Basis für ihre Aktivitäten. Ihre Treffen bieten
ein Forum für Vernetzung und Koordination.
(B)
Autor: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch,
Kurt Ohrowski
Anmerkungen:
[1] A. F. Ventker: Wer sind die Goden? Was wollen sie? Großhansdorf
o. J. , S. 1.
Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher
Rechtsextremismus,
Berlin 1996, S.372-373
Weitere Materialien:
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