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Profil: Die Bauernschaft

 

Die Bauernschaft / Kritik - Die Stimme des Volkes

Untertitel: Für Recht und Gerechtigkeit

Gründung: Die Bauernschaft: 1969, Anfang 1996 eingestellt; Kritik: 1971

Auflage: 5.000 (Die Bauernschaft)[1]

Sitz: Kollund (Dänemark), ab 1995 Toronto (Kanada)

Herausgeber und Redaktion: Thies Christophersen, ab 1995 Ernst Zündel

Vertrieb: Der Vertrieb wurde vom Nordwind-Verlag, unter Ernst Zündel von Samisdat Publishers übernommen.

Autoren: In der Schriftenreihe Kritik - Die Stimme des Volkes veröffentlichte Christophersen u.a. Beiträge von Gaston-Armand Amaudruz und Henning Fikentscher, Marie Adelheid Prinzessin Reuß zur Lippe, Dieter Vollmer, Robert Faurisson und Ernst Zündel. Die Bauernschaft wurde v.a. von Christophersen selbst geschrieben.

Charakteristik: Die Bauernschaft wurde seit 1969 von Thies Christophersen herausgegeben, der sie v.a. zur Verbreitung seiner eigenen Anschauungen benutzte. Anfangs beschäftigt sich die Zeitschrift v.a. mit Themen des Agrarwesens auf der Grundlage der Blut-und-Boden-Ideologie, von Anfang an gibt es jedoch auch rassistische und die nationalsozialistischen Verbrechen verharmlosende oder leugnende Artikel, die in der Folgezeit überwiegen. In seinen Kritik- und Nordwind-Verlagen veröffentlicht Christophersen eine Vielzahl von neofaschistischen Schriften, u.a. die Reihe Kritik - Die Stimme des Volkes. Im Mittelpunkt steht dabei die Verbreitung rassistischen Gedankengutes und die Leugnung der nationalsozialistischen Verbrechen. Titel der Reihe sind u.a. Ist Rassebewußtsein verwerflich? von G.A.Amaudruz, Rassenethik von Rene Binet, Der revolutionäre Charakter des Nationalsozialismus von Matt Koehl und Die Auschwitz-Lüge von Christophersen selbst. Zu derartigen Themen wurden in den neunziger Jahren auch Videokassetten vertrieben. Infolge einer Krankheit und antifaschistischer Proteste in Christophersens Wohnort Kollund (DK) zieht er sich 1995 weitgehend aus der Verlagstätigkeit zurück, die Herausgabe der Zeitschrift Die Bauernschaft hat der in Kanada lebende Zündel übernommen, der das Blatt Anfang 1996 jedoch einstellt.

Bedeutung: Die Bauernschaft und die um sie herum organisierten Freundestreffen sind seit ihrer Gründung ein wichtiges Diskussions- und Kontaktforum der extremen Rechten in Europa und Übersee. Anzeigen wurden u.a. von der Wiking Jugend, der Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei und der Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V. geschaltet. Die Bauernschaft verband Auschwitzleugner weltweit in Fragen der Strategie und Taktik. Die Schriftenreihe Kritik - Die Stimme des Volkes lieferte ideologische und programmatische Schriften für das gesamte neofaschistische Spektrum. (FV/B)

Autoren: Fabian Virchow, Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Anmerkungen:
[1] Vgl. A. Lange: Was die Rechten lesen. München 1993, S. 84.

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.400f.

Weitere Materialien:

Die beiden Publikationen Kritik - Die Stimme des Volkes und Die Bauernschaft aus dem Haus Christophersen.

 

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