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Profil: NationaleuropäischesJugendwerk e.V. (NEJ) |
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Nationaleuropäisches Jugendwerk e.V. (NEJ)Stand des Artikels: 1996 Sitz: Mannheim Zahl der Mitglieder: ca. 50 (jedes Mitglied hat einen einmaligen, 500 DM nicht zu unterschreitenden Betrag abzuführen) Funktionäre: waren oder sind Ludwig Bock (Gründer und Initiator), Harald Thomas (Geschäftsführer). Struktur: Das NEJ entsteht 1973 um den ehemaligen Bundestagskandidaten der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands, Ludwig Bock mit dem Ziel, Nachwuchs zu schulen. Seit 1988 versucht das NEJ, seine Arbeit durch Bildung von Zentren in verschiedenen Städten (u.a. Mannheim, Hamburg, Frankfurt, München, Würzburg, Stuttgart, Karlsruhe/Pforzheim, Köln/Bonn und Göttingen) zu dezentralisieren. Zu Beginn der 90er Jahre reduziert sich die Arbeit auf den Raum Mannheim. Aktivitäten: Die Hauptaktivitäten des NEJ lagen in der Organisierung von Tagungen, welche strategische Themen für den Rechtsextremismus behandeln sollten. Hierfür gewannen sie namhafte Referenten des Konservativismus und Rechtsextremismus. Themen und Referenten waren u.a.: 1986 »Geistige Strömungen in Europa« (Alain de Benoist, Wolfgang Strauss); 1987 »Ernst Jünger - Seher, Seismograph, Denker und Autor« (Günter Bartsch, Wolfgang Strauss, Alain de Benoist, Armin Mohler); »Die Deutsche Einheit kommt bestimmt!?« (Wolfgang Venohr, Theodor Schweisfurth, Peter Brandt, Herbert Ammon, Wolfgang Seiffert, Emil Schlee); »Europa der Minderheiten - Regionen, Nationen, Identität« (Gerhard Opitz, Peter Kienesberger). 1986 ertönte bei einer Feier zum 20. April im Vorgarten des Vereinsheimes in Moorbach das Horst-Wessel-Lied.[1] Periodika: Die Zeitschrift Europa - Forum für ein freies Europa der Nationen startete 1986 als zweimonatlicher Informationsdienst und wurde mit der Nr. 4/1990 in Zeitenwende (verantwortlich ist Harald Thomas) umbenannt. Es begriff sich als »konstruktives Forum einer nationalen Opposition«. Autoren waren u.a. Wolfgang Strauss, Gerd-Klaus Kaltenbrunner, Andreas Mölzer, Irenäus Eibl-Eibesfeld, Alain de Benoist, Hans Henning Festge, Thor von Waldstein, Henning Eichberg, Carsten Kießwetter, Peter Bahn, Hans-Ulrich Kopp, Werner Olles, Reinhold Oberlercher, Rolf Schlierer, Gerhard Quast, Martin Pabst, Ansgar Graw, Werner Georg Haverbeck, Alfred Schickel, Herbert Taege, Hans Wahls, Klaus Hornung, Michael Walker, Emil Schlee, Albrecht Jebens, Günter Maschke u.a. Zeitenwende erschien mit der Nr. 4/1991 letztmalig. Der Gesamtdeutsche Verlag und Buchversand Anneliese Thomas steht dem NEJ nahe. Programmatik: Das NEJ versteht sich als »Institut für politische Bildung«, das »frei, unabhängig, konstruktiv, undogmatisch und ohne Scheuklappen« ist. Es strebt die »Förderung des europäischen Gedankens und Darstellung der Rolle Gesamtdeutschlands in einem geeinten Europa freier Nationen«[2] an. Mittels der Seminare und ihrer Zeitschriften konzentrierte sich das NEJ in den 70er und 80er Jahren auf die Analysierung Osteuropas und die Wiedergewinnung der »nationalen Identität«. Seit der Wiedervereinigung konzentriert es sich vor allem auf den »Deutschen Osten« und der Aktualisierung der »Konservativen Revolution« der Weimarer Republik für heute. Zusammenarbeit: Das NEJ und vor allem ihre Zeitschrift Zeitenwende[3] steht immer in engem Kontakt mit Projekten gleicher Ausrichtung. 1990 organisiert Zeitenwende in Zusammenarbeit mit den Zeitschriften wir selbst und Junge Freiheit den Kongreß Deutschland Initiative 90, dessen Ziel es war, sich strategisch besser abzustimmen und Voraussetzungen für das Projekt Wochenzeitung (Junge Freiheit) zu erarbeiten. 1991 führt das NEJ zusammen mit den Jungen Witikonen zwei deutschlandpolitische Wochenseminare in Vlotho und Bad Kissingen mit Hilfe von Bundesmitteln durch. Harald Thomas beteiligt sich 1991 an der Vorbereitung zu einem von Wolfgang Borowsky initiierten »Deutschen Nationalkongreß«, der jedoch in Bonn abgesagt wird. 1995 gibt der ehemalige Geschäftsführer des NEJ, Harald Thomas, die Deutsche Militärzeitung heraus. Bedeutung: Das bereits 1980 im VS-Bericht Rheinland-Pfalz als rechtsextrem eingestufte NEJ entfaltete Mitte der 80er Jahre rege Aktivitäten. Aufgrund von gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen Ludwig Bock und Harald Thomas und dem Weggang von Aktivisten zur Jungen Freiheit verlor das NEJ zu Beginn der 90er Jahre an Bedeutung. Seine Zeitschrift Zeitenwende wurde eingestellt. (B) Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.239f Anmerkungen: [1] Vgl. Die Tageszeitung vom 9.7.1986, S. 9 [2] Selbstdarstellung: »Ein Institut für politische Bildung«. O.J. [3] Nicht identisch mit der gleichnamigen Zeitung des Nationalen Blocks. Weitere Materialien:
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