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Profil: Hilfsorganisation für nationale politische
Gefangene und deren
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Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V. (HNG)Stand des Artikels: 1996, updates 2010. Siehe auch: Christian Dornbusch & Jan Raabe: »...helft den Kameraden im Knast!«, Artikel aus dem Rechten Rand Nr. 117, März/April 2009 ->hier Siehe auch: Patrick Schwarz: Profil der Nachrichten der HNG, Artikel aus dem Rechten Rand Nr. 117, März/April 2009 ->hier Gründung: 20. April 1979 Sitz: 55124 Mainz-Gonsenheim Zahl der Mitglieder: ca. 300 (Angabe Bundesamt für Verfassungsschutz), 900 (Eigenangabe). Funktionäre: Ursula Müller (Vorsitzende, Nachfolgerin von Christa Goerth), Heinz Steinbrecher (Stellvertreter), Curt Müller, Friedrich Illian, Andreas Kreishötker, Andreas Marhauer, Hildegard Illian, Sylvia Endres.[1] Weitere Mitglieder sind Norman Kempken, Christian Worch, Christian Malcoci, Thorsten Bunk, Markus Privenau, Christian Sennlaub. Norbert Weidner war bis zum 9. März 1996 Kassenwart. Struktur: Mitglieder der Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V. (HNG) sind führende Köpfe des neofaschistischen Spektrums. Sie ist eine Sammlungsorganisation, in der Alt- und Neonazis verschiedenster Richtungen bundesweit zusammenarbeiten und ihre Aktivitäten untereinander abstimmen.[2] Aktivitäten: Am 20. April
1979 wird die HNG in Frankfurt a.M. durch Henry Beier, dem Initiator
der HNG-Vorläuferorganisation Braune Hilfe gegründet. Beier
wird, u.a. wegen Volksverhetzung, 1980 verurteilt. Bis zu seiner Entlassung
ist Wolfram Moog kommissarischer Leiter. Am 25. August 1984 wird Beier
von Christa Goerth, einer Anhängerin von Michael Kühnen, als
Vorsitzender abgelöst, was die schrittweise Unterwanderung der HNG
durch Aktivisten der 1983 verbotenen Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationaler
Aktivisten (ANS/NA) zur Folge hat. 1987 gründet Ernst Tag nach seinem
Ausschluß im Juni die HNG-Konkurrenz Internationales
Hilfskomitee für nationale politische Verfolgte und deren Angehörige
e.V. (IHV). Periodika: Die Nachrichten der HNG erscheinen seit 1984, verantwortlich ist Christian Scholz. Das Blatt enthält Namen und Adressen inhaftierter Rechtsextremisten sowie Leserbriefe und Appelle aus den Gefängnissen. Über Eberhard Hefendehl (ODAL-Verlag, Herausgeber der Postille Der Scheinwerfer; er soll auch die ersten 500 Exemplare der Anti-Antifa-Zeitschrift Einblick gedruckt haben) wurden auch die HNG-Nachrichten vertrieben, die regelmäßig eine Anti-Antifa-Seite enthalten.[3] Programmatik: Ziel der HNG ist: »Öffentlichkeit herstellen, Anerkennung der gefangenen Nationalisten als Politische Gefangene, die freie politische Betätigung und Informationsmöglichkeit und die Abschaffung aller Anti-NS- und Gesinnungsparagraphen zu erreichen«. Sie versteht sich als Sammelbecken verschiedener rechtsradikaler Gruppierungen und als »Bindeglied zwischen gefangenen Patrioten und Volksgenossinnen und Volksgenossen«.[4] Zusammenarbeit: Die HNG betreut Gefangene des mittlerweile auch in der Bundesrepublik aktiven Ku-Klux-Klan (KKK). Gute Verbindungen bestehen zu gleichartigen Organisationen im Ausland: Comite Objectif entraide et solidarite avec les victimes de la Repression Antinationaliste (COBRA/Frankreich), Committee to free Patriots and Anticommunist Political Prisoners (COFPAC/USA), Hulpkomitee voor nationalistische politieke gevangenen (Belgien). Die Organisation gibt regelmäßig Gefangenenlisten an Gerhard Lauck (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei/Auslands- und Aufbauorganisation) weiter, der diese im NS-Kampfruf mit der Bitte um Unterstützung veröffentlicht. Bedeutung: Die HNG stellt als organisationsübergreifende Vereinigung eine der wichtigsten und größten Organisationen im logistischen Netzwerk des Neofaschismus der Bundesrepublik dar. Zusätzlichen Auftrieb erhielt sie durch die Verbote, nach denen sie als Sammlungsorganisation für militante Neofaschisten fungiert. Innerhalb der Justizvollzugsanstalten bildet sie eine eigene Kommunikationsstruktur, die eine Bindegliedfunktion zwischen inhaftierten und freien Neonazis gewährleistet und die gleichzeitig als Rekrutierungsstruktur genutzt wird. (B) Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.274-276 Anmerkungen: [1] Vorstandsneuwahlen vom 9.3.1996. Vgl. Eintrag im Vereinsregister
Frankfurt/M. [4] Selbstdarstellung, O.J.
Weitere Materialien:
Weiterführende Literatur:
© für alle: 2005 antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum berlin e.v. |
© 2002-2006 antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum berlin e.v. |