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Profil: Bohlinger, Roland

 

Bohlinger, Roland

Stand des Artikels: 1996 UPDATE

25850 Bondelum/Nordfriesland

Eigentümer des Verlags für ganzheitliche Forschung und Kultur, Eigentümer des Hutten-Verlags (gegr. Oktober 1997) und der Theodor-Storm-Versandbuchhandlung (gegr. Februar 1994), Vorsitzender des Sippenvereins Bohlinger e.V.

Aktivitäten: Roland Bohlinger ist in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre zusammen mit Walther Soyka Leiter des Instituts für biologische Sicherheit. Ende der siebziger Jahre veröffentlicht er das Buch Im Namen des Volkes und schreibt in Deutschland in Geschichte und Gegenwart. In den achtziger Jahren ist er in führender Position im Deutschen Rechts- und Lebensschutzverband tätig. Seine Aktivitäten werden von der 1987 gegründeten Initiative zur Förderung kulturtragenden Schrifttums (IFS) unterstützt.
1990 ruft er das Forum für deutsche Selbstbestimmung ins Leben und organisiert die Unterschriftensammlung Berliner Erklärung zur Zukunft Deutschlands. 1992 übernimmt er die Herausgabe der Zeitschrift Nation, die Ende 1993 u.a. aufgrund juristischer Auseinandersetzungen zwischen Bohlinger und dem Redakteur Adrian Preißinger eingestellt wird. 1994 übernimmt er den Askania-Verlag von Herbert Taege. Seit Mitte 1994 gibt er den Informations- und Dokumentationsdienstes (ID) heraus.
Seit Juni 2001 gibt Bohlinger Freiheit und Recht. Ein systemkritisches Magazin heraus, das in der ideellen "Freien Republik Uhlenhof" herausgegeben wird und die sich in Nachfolge des "1871 wiedergegründeten und rechtlich fortbestehenden Deutschen Reiches" sieht. Die Republik sei "aufgrund einer öffentlichen Unabhängigkeitserklärung vom 23.8.2000" entstanden.

Beurteilung: Roland Bohlinger gehört dem Umfeld des Bundes für Gotterkenntnis an, für dessen Weltanschauung er in seinen Schriften wirbt. Mit dem Institut für biologische Sicherheit versuchte er, völkische Gedanken in die Anti-Atomkraft-Bewegung zu tragen. Seit den achtziger Jahren konzentriert er sich auf seinen Verlag für ganzheitliche Forschung und Kultur, der geschichtsfälschende Literatur sowie Nachdrucke antisemitischer und völkischer Werke aus den ersten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts verbreitet.
Die IFS, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Bohlingers Verlag finanziell zu unterstützen, fand u.a. die Zustimmung Otto Ernst Remers, Günter Deckerts und Werner Georg Haverbecks. Die von Bohlinger initiierten politischen Sammlungsversuche blieben hingegen nicht zuletzt deshalb ohne Erfolg, weil er sie eng mit seiner geschäftlichen Tätigkeit verband.
Seit Beginn des neuen Jahrhunderts engagiert sich Roland Bohlinger zunehmend im Geiste der sogenannten "Reichsbürger". (FV/B)

Autoren: Fabian Virchow, Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.444

Anmerkungen:

Weiterführende Literatur:

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