Brüsewitz-Zentrum
Stand des Artikels: 1996 [enthält
UPDATE]
Gründung: 1977
Sitz: Bonn
Update: 15569 Woltersdorf
Mitglieder: Jörn Ziegler (1991 Vorstandsmitglied).
Kuratoriumsmitglieder: Otto von Habsburg, Heinrich Aigner, Nikolaus Lobkovicz,
Hans Graf Huyn, Peter W. Höffkes, Ludek Pachmann, Heinrich Lummer,
Lothar Bossle.
Update: Als Vorsitzender fungiert
Prof. Dr. Wolfgang Stock.
Struktur: Das Brüsewitz-Zentrum (BZ) wurde als
Bildungs- und Informationszentrum durch den im Juni 1977 von der Paneuropa
Jugend Deutschland e.V. gegründeten Trägerverein Christlich-Paneuropäisches
Studienwerk e.V. ins Leben gerufen.
Aktivitäten: Die Gründung des Brüsewitz-Zentrums
wird im Oktober 1977 in Bad Oeyenhausen vollzogen. Trotz der Proteste
der Evangelischen Kirche in der Bundesrepublik und der Witwe des Namengebers
wird das Zentrum nach dem sächsischen Pfarrer Oskar Brüsewitz,
der sich 1976 in Zeitz (DDR) öffentlich verbrannte, benannt. 1978
beteiligt sich das Zentrum an der von der Internationalen
Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) initiierten Bürgeraktion
für Menschenrechte im Mai anläßlich des Besuchs von Leonid
Breschnew in Bonn.
Publikationen: Die Zeitschrift Christen drüben
wird vom Christlich-Paneuropäischen Studienwerk e.V. (Brüsewitz-Zentrum)
herausgegeben und erschien 1984-1990 mit einer Auflage von ca. 5.000 Exemplaren.
Der Informations- und Pressedienst wird 1980 von Olaf Kappelt, Klaus Viltner
(Paneuropa Deutschland), Hans Braun und Klaus Rainer Latk (beide Hilfsaktion
Märtyrerkirche) herausgegeben.
Update: Auf einer Homepage werden
Dokumente zum Leben des Oskar Brüsewitz' präsentiert.
Programmatik: Die Mitglieder des Brüsewitz-Zentrums
forderten unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe eine Wiedervereinigung
Deutschlands. Kirchliche Kreise in der DDR, die eine Verständigung
mit der Regierung suchen, wurden diffamiert.
Zusammenarbeit: Jörn Ziegler war langjähriger
Vorsitzender der BRD-Sektion der IGFM und Vorsitzender der Deutschen Gildenschaft.
Eine enge Zusammenarbeit gab es auch mit der Hilfsaktion Märtyrerkirche,
der Hanns-Seidel-Stiftung und der Ludwig-Frank-Stiftung.
Referenten waren u.a. Christa Meves, Klaus Motschmann und Hans Joachim
Schoeps.
Bedeutung: Das Brüsewitz-Zentrum, das durch die
Paneuropa Union initiiert wurde, ist eine radikal antikommunistische Organisation.
Seit der Wiedervereinigung hat es an Bedeutung verloren. Seine Mitglieder
sind jedoch in Zirkeln wie dem Studienzentrum
Weikersheim weiterhin aktiv. (B)
Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli
Jentsch, Kurt Ohrowski
Anmerkungen:
Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher
Rechtsextremismus,
Berlin 1996, S.182f
Weitere Materialien:
Profil des Brüsewitz-Zentrums durch die Stiftung zur Aufarbeitung
der DDR-Diktatur:
http://www.stiftung-aufarbeitung.de/dokumentation/archiv_bruesewitz.php |
|
|
© für alle: 2005 antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum
berlin e.v.
|