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Profil: Artgemeinschaft e.V.
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Artgemeinschaft e.V.Stand des Artikels: 1996 Gründung: 1951, ab 1957 e.V. Sitz: 13347 Berlin Zahl der Mitglieder: ca. 400-500 Funktionäre: Jürgen Rieger (Leiter), Imke Thomas (Stellvertreterin), Wolfgang Lütkemeyer (Schatzmeister), Margit Killinger (Schriftführerin), Karl Scherer (Leiter der Versandstelle), Stefan Broschell (Buchversand). Struktur: Die Artgemeinschaft unterteilt sich in regionale Gefährtenschaften und Freundeskreise. So existiert z.B. ein Freundeskreis Rheinland. Neue Mitgliedsanwärter müssen zwei Bürgen vorweisen. Die Bandbreite der Mitglieder reicht von militanten Neofaschisten, wie Hartmut von der Heide, Wolfram Nahrath und Reinhard Wolter, zu Personen der »Neuen Rechten« wie Pierre Krebs. Aktivitäten: Die von Wilhelm Kusserow gegründete Artgemeinschaft veranstaltet regelmäßig Gemeinschaftstage, Sommersonnenwendfeiem und Julfeste. Als Mitorganisatoren der Hetendorfer Tagungswoche arbeiten sie an der Festigung von neofaschistischen Strukturen. Mitglieder der Angemeinschaft gründeten den Verein Familienwerk e.V. Periodika: Vierteljährlich erscheint die Nordische Zeitung. Herausgeber ist Jürgen Rieger. Als Autoren finden sich hier u. a. Wielant Hopfner, Wolfram zu Mondfeld und Gerhard Seifert. Neben der Dauerrubrik »Für unsere jungen Gefährten« werden immer wieder alte Beiträge aus dem Nationalsozialismus abgedruckt, so z. B. von Gustaf Neckel oder Ludwig Fahrenkrog. Programmatik: Als programmatische Grundlagen der Artgemeinschaft
sind das »Sittengesetz« und das »Artbekenntnis«,
welche eine Art »Glaubensbekenntnis« darstellen, anzusehen.
Hauptpunkt des angeblich erblich »in uns« ruhenden germanischen
Sittengesetzes ist die »eigene Art«, welche mit germanisch,
oder einfacher mit den Idealen und »Rassenmerkmalen«, gleichgesetzt
werden kann und die im Nationalsozialismus das Arische ausmachte. Zusammenarbeit: Eine gemeinsame Veranstaltung hielt die Artgemeinschaft mit dem Freundeskreis Ulrich von Hutten e.V. ab und organisierte die Hetendorfer Tagungswoche zusammen mit den Organisationen Familienwerk e.V., Freundeskreis Filmkunst e.V., Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung e.V., Gesellschaft für freie Publizistik - Arbeitskreis Hamburg, Heinrich Anacker Kreis e.V., Nordischer Ring e.V., Northern League und Heide Heim e.V. Zeitweise übernahm die Artgemeinschaft die kulturelle Schulung der Mitglieder der verbotenen Nationalistischen Front und unterstützte den Bund der Goden. Bedeutung: »Die Artgemeinschaft ist kein >Schönwetterverein<, der friedlich, fröhlich, fromm und betulich bei Kaffee und Kuchen ein wenig von der Vergangenheit schwärmt (...) Die Artgemeinschaft ist gezwungen worden, ein Kampfverband zu sein, der um die Möglichkeiten einer artgemäßen Lebensführung kämpfen muß«[4], heißt es in einer Selbstdarstellung. Sie verfügt über gute Verbindungen zum militanten Neofaschismus und legt großen Wert auf Nachwuchsarbeit. (B) Autor: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski Anmerkungen: [1] Nordische Zeitung, Nr. 2/1987, S. 1 [2] Ebenda, Nr. 1/1991, S. 2 ff. [3] Ebenda, S. 3. [4] Ebenda, Nr. 2/1987, S. 6 f. Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.369-371 Weitere Materialien:
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