Volksbund Deutscher Ring;
Verein für Geschichte und Kultur
Stand des Artikels: 1996
Gründung: 1963 in Köln
Sitz: Köln
Zahl der Mitglieder: ca. 100
Funktionäre: Günter Gussmann, Volker Schmidt,
Peter Wegener, Louis Eyckmanns, Gerhard Gustmann, Dr. Claus Heinrich von
Wendorff (Oberregierungsrat a.D.), Helmut Becker, Helmut Pauli.
Struktur: Der VDR hat keine Untergliederungen und agiert
im Köln-Bonner Raum. Seine Veranstaltungen werden überwiegend
vom Vorstand organisiert und stellen eine Art Dienstleistung für
die rechte Szene dar.
Aktivitäten: Der VDR organisiert kulturelle Veranstaltungen,
auf denen Referenten und Persönlichkeiten aus dem gesamten rechtsextremen
Lager auftreten, wie z.B. Berthold Rubin, -> Günter Deckert, Hans
Rustemeyer, -> Hans-Michael Fiedler oder -> Bernhard C. Wintzek.
Nach vermehrtem öffentlichen Druck wurde der VDR 1993 in Verein für
Geschichte und Kultur (VGK) umbenannt.
Periodika: VDR Info, VGK Info. Das VDR-Info ist eine
Art rechter Nachrichten- und Informationsdienst. Es wird über die
Aktivitäten berichtet und auf Veranstaltungen hingewiesen. Ein Schwerpunkt
liegt im Benennen und Denunzieren von linken Strukturen. Angefangen von
Autonomen über Grüne bis hin zur SPD werden Namen und Adressen
ganz im Sinne einer Anti-Antifa-Kampagne veröffentlicht.
Programmatik: Die »Kulturarbeit« dient laut
Satzung der Vermittlung des geschichtlichen Werdens, Wirkens und Wollens
des deutschen Volkes auf der Grundlage historischer Wahrheit sowie der
Förderung eines eigenständigen deutschen Kulturschaffens und
der Bewahrung desselben von Überfremdung und Auszehrung.[1]
In den Schriften des VDR spiegelt sich dies in »geschichtsrevisionistischen«,
rassistischen und antikommunistischen Beiträgen wider.
Zusammenarbeit: Auf den Hauptversammlungen kommen u.a.
Mitglieder der Wiking Jugend, der -> Republikaner,
von CDU, -> Bund der Vertriebenen, -> Ring Freiheitlicher Studenten
und Verband deutscher Soldaten zusammen. Besonders enge Verbindungen pflegt
der VDR zu Verbänden des Militärs, der Wehrmacht und der Bundeswehr.
Bedeutung: Die zahlreichen »Kulturfahrten«
und Ausflüge in die »deutsche Geschichte« sind der äußere
Rahmen, um die rechtsextreme Infrastruktur zusammenzuhalten und zu vernetzen.
Auf diesen Veranstaltungen finden sich teilweise über hundert Personen
ein. So ist der VDR eine wichtige Tausch- und Kontaktbörse für
Ideen und Informationen des rechtsextremen Lagers. In dieser Form stellt
der VDR/VGK auf eigene Weise einen Vorläufer der »Runden Tische«
Mitte der 90er Jahre dar. (DT/B)
Autoren: David Taylor, Michael Bauerschmidt, Susanne
Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski
Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher
Rechtsextremismus,
Berlin 1996, S. 318f
Anmerkungen:
[1] Vgl. Satzung des VDR vom 16.4.1963. In: J. Grewen: Volksbund
Deutscher Ring e.V. In: R. Hethey; P. Kratz (Hrsg.): In bester Gesellschaft.
Göttingen 1991, S. 226 ff.
Weitere Materialien:
Weiterführende Literatur:
- J. Grewen: Volksbund Deutscher Ring e.V. In: R. Hethey; P. Kratz
(Hrsg.): In bester Gesellschaft. Göttingen 1991, S. 226 ff.
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