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Profil: Die Heimattreue Deutsche Jugend e.V. |
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Volksgemeinschaft im Kleinen
Die Heimattreue Deutsche Jugend e.V. (HDJ) entstand spätestens im Jahr 2000 aus der Gruppe Die Heimattreuen Jugend e.V. (DHJ). Letztere wurde 1990 als radikale Abspaltung des Bundes Heimattreuer Jugend - Der Freibund e.V. gegründet. Lange Zeit war die HDJ vor allem in Norddeutschland aktiv.[1] Mit der Wahl der Bundesführung im September 1999 verschob sich der organisatorische Schwerpunkt der HDJ von Kiel nach Berlin, ein weiterer regionaler Schwerpunkt liegt in Franken. Damals wurden Alexander Scholz, Laurens Nothdurft, Hildegard Handke, Alexandra Aßmann und Michael Gellenthin in den Vorstand gewählt.[2] Weitere Kader innerhalb der HDJ e.V. sind oder waren der NPD-Kader Jörg Hähnel und der – inzwischen in der Naziszene gemiedene – Lutz Giesen. Die HDJ ist eine neonazistische Jugendorganisation, die den "Gedanken der Volksgemeinschaft (...) im Kleinen" vorleben will. Auf der Basis einer "heimat- und volkstreuen Weltanschauung" werden Kinder ab sechs Jahre sowohl geistig als auch militärisch – z.B. Geländespiele – ausgebildet. Im Mittelpunkt steht die Erziehung zu "Kameradschaft, Treue, Mut, Ehre, Aufrichtigkeit, Disziplin und Ehrlichkeit".[3] Inhalte und UnterstützerAls inhaltlicher Bezugspunkt dient dabei der Nationalsozialismus, dessen Ideologieelemente sich wie ein roter Faden durch die Aktivitäten der HDJ ziehen. Ein völkischer Nationalismus ist ebenso zu erkennen wie die Verherrlichung des Todes[4] oder die Kritik an der Gleichheit der Menschen. Im Vereinsorgan Funkenflug finden sich regelmäßig auch Beiträge für Kinder und die gesamte Familie. Unterstützt wird die HDJ von einem Freundes- und Familienkreis (FFK). Dieser soll der HDJ finanziell und logistisch zur Seite stehen. Auch sollen auf diesem Weg die Eltern an die HDJ-Jugendarbeit angebunden werden. Im Juni 2001 wurde Friedrich Kugler zum Bundessprecher des FFK gewählt, Regionalbeauftragte sind Silvia Berisha, Christine Bocksrocker (beide früher Skingirlfront Deutschland), Christine Ringmayer und Petra Müller (Baden-Württemberg).[5] Bereits zwei Mal beteiligte sich die HDJ an der Ausrichtung des Märkischen Kulturtages im Raum Berlin/Brandenburg. Hier arbeitete sie u.a. mit der Gemeinschaft Deutscher Frauen und der Berliner Kulturgemeinschaft Preußen zusammen. Konsequente Einbindung in die Nazi-SzeneDarüber hinaus engagierten sich Mitglieder der HDJ in den vergangen Jahren auch in der neonazistisch durchsetzten Jungen Landsmannschaft Ostpreußen. Hinzu kam im Jahr 2001 die Teilnahme von HDJlern an der Gästewoche der Deutschen Kulturgemeinschaft, einem der wichtigsten und generationenübergreifenden Treffen des deutschen Neonazismus: "Das dort erlernte Wissen bildet die weltanschauliche Grundlage der HDJ."[6] Die Bedeutung der HDJ liegt in der konsequenten Ausbildung von Kindern und Jugendlichen für die neonazistische Szene. Ein Bereich, in dem es seit dem Verbot der Wiking Jugend keine bundesweit relevanten Strukturen mehr gibt. Die sehr gute Einbindung der HDJ in das neonazistische Lager ist Garant für eine langfristige Unterstützung, wobei auch der FFK als Unterstützerkreis eine wichtige Rolle spielt.
Quelle: monitor Nr.9, März 2003
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