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Profil: Deutsche Gildenschaft (DG)

 

Deutsche Gildenschaft (DG)

Stand des Artikels: 1996

Gründung: 15. Juni 1958 in Frankfurt a.M.

Zahl der Mitglieder: Aktivitas: 65, Alte Herren: 530

Mitglieder: Dieter Stein, Andreas Molau, Karlheinz Weißmann, Karl-Eckhard Hahn, Kurt Heißig, Hanns Klatz, Tilman Ziegler, Günter Reichert, Walter Staffa, Jörg Kudlich, Dr. Walter Becher, Hellmut Diwald, Ernst Anrich, Richard W. Eichler

Struktur: Die Deutsche Gildenschaft (DG) ist ein nicht-schlagender und farbentragender Studentenverband, dem acht Gilden in Freiburg, Göttingen, Hamburg, Darmstadt, Regensburg, München, Braunschweig und Hannover angehören. Der nicht-konfessionellen DG können auch Frauen beitreten.[1]

Aktivitäten: Der Verband, der sich als »akademische Erziehungsgemeinschaft« bezeichnet, wirkt vornehmlich durch Schulungen und Vortragstätigkeit zur Weiterentwicklung ideologischer Positionen. Führungsaufgaben nehmen Mitglieder der DG in der Sudetendeutschen Landsmannschaft und beim Witikobund wahr.

Periodika: Seit 1959 erscheinen die Blätter der Deutschen Gildenschaft als Organ der DG, die von Hanns Klatz verlegt werden. Schriftleiter waren Rudolf Jahn, Hanns Klatz und seit 1988 Kurt Heißig.

Programmatik: Die DG hat ihre Wurzeln in der b&uumo;ndischen Jugendbewegung zu Beginn des Jahrhunderts. In ihrer programmatischen Salzburger Erklärung von 1992 verlangt sie die Wahrung nationaler Identität und kritisiert einen »Mangel an nationalem Empfinden«. Sie fordert »die tatkr&azml;ftige Unterstützung des deutschen Volkstums«, Volksgruppenrechte für Deutsche in Osteuropa und ein »Europa der V&oouml;lker und Volksgruppen«[2].

Zusammenarbeit: Der Leiter der Bundeszentrale für Politische Bildung, Günter Reichert, ist Mitglied der DG. In den Zeitschriften Criticon und Junge Freiheit verfügen ihre Mitglieder über prägenden Einfluß. Die DG ist Mitglied im Convent Deutscher Akademikerverbände und im Convent Deutscher Korporationsverbände.

Bedeutung: Trotz ihrer geringen Mitgliederzahl gelingt es der DG, in weite Teile des intellektuellen Rechtsextremismus zu wirken. Sie agitiert dabei beständig gegen die deutsche Westbindung und versucht, eine geopolitisch und völkisch begründete Führungsrolle Deutschlands aufgrund seiner »Mittellage« offen zu halten. Sie flankiert diese Thesen mit der Historisierung und Relativierung des Nationalsozialismus. (B)

[1] Zur Gründungsgeschichte vgl. H. Kellershohn: Die selbsternannte Elite. In: Ders. (Hrsg.). Das Plagiat. Der völkische Nationalismus der Jungen Freiheit. Duisburg 1994, S. 63 ff.
[2] Zitiert nach: ebenda, S. 68 f.

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.328f

 

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