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Profil: Bund für Gesamtdeutschland - Ostdeutsche,
Mittel- und Westdeutsche
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Bund für Gesamtdeutschland - Ostdeutsche, Mittel- und Westdeutsche Wählergemeinschaft / Die neue deutsche Mitte (BGD)Stand des Artikels: 1996 Gründung: 10. August 1990 Geschäftsstelle: 47053 Duisburg Zahl der Mitglieder: ca. 500 Funktionäre: Horst Zaborowski (Bundesvors.), Margot von Meiningen (stellvertretende Vors.), Brigitta Koschany (Schatzmeisterin), Gerda Saborowski-Baltruschat (Schriftführerin), Beisitzer: Siegfried Neubacher, Heinz-Harald Pockrandt, Wolfgang Koska. Als weitere Funktionsträgerin ist Renate Sappelt zu nennen.[1] Struktur: Der BGD versteht sich als bundesweite Wahlpartei. Landesverbände und Arbeitsgruppen existieren in Bayern (Landesvorsitzende Dr. Astrid Witmer, Nordrhein-Westfalen (LV Lothar Bollwig), Baden-Württemberg (LV Sigrid Simon), Hessen (LV Gerhard Hilse), Niedersachsen (LV Gerda Saborowski-Baltruschat). Aktivitäten: Öffentlich tritt der BGD sporadisch durch Teilnahme an verschiedenen Kundgebungen wie 1990 auf den Leipziger Montags-Demonstrationen und 1995 zu den Feierlichkeiten anläßlich des »Dresdner Völkermordes« auf. Die Teilnahme zur Bundestagswahl 1990 und zur Europawahl 1994 scheiten an den zu erbringenden Unterstützungsunterschriften. So liegt der Schwerpunkt der Organisation in der internen Arbeit, die vor allem in Arbeitsgruppen wie dem Arbeitskreis Verfassung Land Schlesien stattfindet. Periodika: Das seit 1991 erscheinende Mitteilungsblatt entwickelte sich zu einem festen zweimonatigen Rundbrief mit dem Titel Unsere deutsche Heimat. Gesamtdeutsche Zeitung für Politik, Gesellschaft und Recht. Inhaltlich liefert sie auf den ca. 24 DIN-A5 Seiten lediglich sich immer wiederholende Grundsätze des BGD, Kopien von Aufrufen oder Berichte von Arbeitskreisen. Verantwortlich ist der Bundesvorsitzende Horst Zaborowski. Programmatik: Das Programm besteht aus einem Konglomerat allgemeinpolitischer rechter Statements. Punkte wie »Austritt aus der EG«, die Förderung des »Heimatgedankens«, Bekämpfung der »Schwarzarbeit«, Eintritt für die »Gesundung von Boden und Wasser«, »Ablehnung von Schwangerschaftsabbrüchen« usw. sind aneinandergereiht. Der einzige Schwerpunkt liegt in den »politischen Leitsätzen für Gesamtdeutschland und die deutschen Siedlungsgebiete in Mittel-, Ost- und Südosteuropa«. Hier betont der BGD die »Nichtigkeit der aufgezwungenen Friedensverträge von Versailles (28. Juni 1919), Saint Germain (10. September 1919) und Trianon (4. Juni 1920)« und stellt weitreichende Gebietsansprüche: »Der Bund für Gesamtdeutschland stellt ferner fest, daß neben der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich Eupen-Malmedy, Elsaß-Lothringen, Südtirol, Sudetenland, Ostpommern, Westpreußen, Ostpreußen, Ostbrandenburg und Schlesien unverzichtbare Teile Gesamtdeutschlands sind« und »fordert die Rückführung aller vorgenannten Teile Gesamtdeutschlands«. Zusammenarbeit: Eine Zusammenarbeit gibt es mit folgenden Gruppen: Nationaldemokratische Partei Deutschlands, Schutzverein Österreichische Landsmannschaft, dem beantragten Verein Sudetendeutsche Rückkehr e.V., dem am 26. Februar 1995 in Stuttgart gegründeten Zentralrat der Vertriebenen Deutschen, Vereinigung der durch den Grenzvertrag (Gebietsabtretungsvertrag) vom 14. November 1990 Geschädigten, dem Bund der Vertriebenen, deren Häuser immer wieder als Tagungsorte genutzt werden, sowie über einzelne Mitglieder (z.B. Neubacher) Mitarbeit in neofaschistischen Projekten wie der Zeitschrift Der Scheinwerfer. Bedeutung: In maßloser Selbstüberschätzung sieht sich der BGD in der Tradition des Bundes der Heimatvertriebenen und Entrechteten und der Gesamtdeutschen Partei und will als »letzte Möglichkeit« eine angemessene Vertretung für über 10 Millionen deutsche Heimatvertriebene und über 2 Millionen Aussiedler mit deren Nachkommen schaffen. Mit ihrer »Aktion Privateigentumssicherung« versucht sie, Ansprüche jenseits der »Oder-Neiße-Linie« zu bündeln. (B) Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski Anmerkungen: [1] Renate Sappelt wurde bei der Vorstandswahl des Landesverbandes
Nordrhein-Westfalen am Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.225ff Weitere Materialien:
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