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Profil: Aktionspartei National-
revolutionärer Kameraden (ANK)

 

Aktionspartei Nationalrevolutionärer Kameraden (ANK)

Gründung: März 1993 (aufgelöst im Juli 1993)

Sitz: Heidelberg

Zahl der Mitglieder: ca. 40

Funktionäre: Manfred Huck, Michael Petri, Rene Rodriguez-Teufer, Christian Hehl

Struktur: Im März 1993 benennt sich die seit Anfang 1992 im Rhein-Neckar-Raum agierende Aktionsfront Nationalrevolutionärer Kameraden in Aktionspartei Nationalrevolutionärer Kameraden (ANK) um. In der ANK schließen sich Neofaschisten zusammen, unter ihnen Mitglieder der verbotenen Deutschen Alternative (DA). Im Juni 1993 treten die ehemaligen DA-Kader um Michael Petri wegen der Homosexualität Manfred Hucks aus. Sie bilden den Kern der Deutschen Nationalisten (DN). Keine Bedeutung erlangt das Infotelefon der ANK, das von Marco Grün aus Schwetzingen betrieben wurde.

Aktivitäten:An Kameradschaftsabenden und Flugblattaktionen der Aktionsfront beteiligen sich 1992 Mitglieder der DA und der National-Freiheitlichen Alternative. Im Januar 1993 werden bei Wohnungsdurchsuchungen Druckplatten und Waffen sichergestellt. Es ergehen Anzeigen wegen Volksverhetzung, Waffenbesitz und Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole. Im März werden im Rahmen der Ermittlungen wegen Fortführung der verbotenen DA Wohnungen von ANK-Mitgliedern durchsucht. Im Februar 1994 wird Manfred Huck wegen Volksverhetzung, Aufstachelung zum Rassenhaß und Verbreitung verfassungsfeindlicher Propaganda in Der Kampf verurteilt. Strafmildernd wird die Auflösung der ANK gewertet.

Periodika: Im Juni 1992 erscheint die erste Ausgabe von Der Kampf. Sie berichtet über Anti-Antifa-Arbeit und das Gedenken an Rudolf Heß und wird im Dezember indiziert. Eine zweite Ausgabe folgt im September 1992.

Programmatik: Im Aktionsprogramm der ANK wird in sozialkritischen Tönen eine »Gesamtkrise« der bundesdeutschen Gesellschaft beschworen, die »nur durch einen Sozialismus nationaler Prägung gelöst werden«[1] könne. Es werden Forderungen wie der Austritt aus der NATO und der EG gestellt.

Zusammenarbeit: Die ANK arbeitete eng mit dem Kreis der Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front (GdNF) zusammen, vor allem im Rahmen der Anti-Antifa-Kampagne. Kameradschaftsabende fanden auf dem Anwesen der Familie Müller (Ursula Müller) in Mainz statt.

Bedeutung: Die ANK erlangte kurzfristige regionale Bedeutung als Klammer für die neofaschistischen Aktivisten der GdNF im Rhein-Neckar-Raum. Nach dem Verbot der DA bot sich die ANK als Auffangorganisation an, verlor nach Gründung der DN jedoch zusehends an Bedeutung. Führende Funktionäre wandten sich der Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei zu.

Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Anmerkungen:

[1] Aktionsprogramm der ANK, o.J./o.O.

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.217f

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