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Profil: Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) |
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Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA)Stand des Artikels: 1996 Sitz: Augsburg Zahl der Mitglieder: 12.000 (1993) Mitglieder: Ruth Esser (Bundesvorsitzende), Dr. Georg Götz, Jochen Beukers, Prof. Dr. Hedwig Seelentag, Franz Alt Struktur: Die Aktion Lebensrecht für alle (ALfA) versteht sich als überparteilich und überkonfessionell, wobei katholische Mitglieder überwiegen. Sie unterhält Geschäftsstellen in Augsburg und Bonn und verfügt über mehrere Landes verbände. Als eigene Jugendorganisation existiert die Jugend-Arbeitsgemeinschaft für das Leben, die 1983 einen Internationalen Pro-Life-Jugendkongreß abhielt. Aktivitäten: Anfang der 80er Jahre beteiligt sich ALfA an Aktionen gegen Pro Familia und organisiert Hungerstreiks von Jugendlichen gegen die Einrichtung von Schwangerschaftskonfliktzentren. 1983 führt sie eine Demonstration gegen die Liberalisierung des Paragraphen 218 in Karlsruhe durch. 1987/88 organisiert sie eine Unterschriftenaktion gegen die Kassenfinanzierung von Abtreibungen. 1990 hält die ALfA eine Gegenkundgebung gegen die Demonstration der Frauenbewegung unter dem Motto »Leben und leben lassen - Solidarität mit Schwangeren« in Bonn ab. Unterstützer waren die Juristenvereinigung Lebensrecht (JVL), Pro Vita, die Christdemokraten für das Leben (CDL), die Bewegung Hoffnung für das Leben (HfdL), die -> Ökologisch-Demokratische Partei u.a. Im November findet eine weitere Kundgebung mit 5.000 Teilnehmern statt. Es werden 350.000 Unterschriften gegen die Fristenregelung übergeben. Periodika: Neben Flugblättern und Pressemitteilungen Herausgabe von Lebens-Zeichen — Zeitschrift für die Lebensbewegung. Programmatik: Die ALfA leitet aus dem grundgesetzlichen
Recht auf Leben und Menschenwürde einen besonderen Schutz des ungeborenen
Kindes ab. Ihr vorrangiges Ziel ist es, »die Tötung ungeborener
und hilfloser Menschen zu verhindern«. Ihr »Widerstand gilt
(...) jedem, der ungeborene Kinder aus Egoismus tötet oder töten
läßt«.[1] Unleugbar gilt ihr dabei, daß
das ungeborene Kind »vom ersten Moment seines Lebens, also ab seiner
Empfängnis, ein vollwertiger Mensch« ist. Auf Distanz geht
die ALfA zu Organisationen wie der Aktion Leben e.V.
und deren Propaganda. Sie tritt modern und emanzipiert auf und will zeigen,
daß »dieses Bild vom uralten, verbiesterten, griesgrämigen,
frauenverteufelnden Abtreibungsgegner« nicht stimmt.[2]
Zu diesem Zusammenarbeit: Die ALfA koordiniert in der in ihrem Bonner Büro eingerichteten Kontaktstelle Lebensrecht und in Kampagnen zum Paragraphen 218 die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden wie den CDL, der -> Europäischen Ärzteaktion (EÄA), der JVL, dem FDP-nahen Gesprächskreis Lebensrecht, der HfdL und Pro Vita. Einzelmitglieder finden sich in der EÄA, in der JVL und in der Aktion Leben e.V. Bedeutung: Besonderen Wert legt die ALfA auf die Distanz
zu fundamentalistischen Abtreibungsgegnern, die Abtreibungen mit dem Massenmord
im Nationalsozialismus vergleichen. Sie hält engen Kontakt zu den
moderateren Kreisen in der CDU und lehnt aggressive Argumentationen als
kontraproduktiv ab. Dessen ungeachtet wirkt sie für die massive Verschärfung
des Paragraphen Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski Anmerkungen: [1] ALfA. Unsere Grundsätze und Ziele. O.J. [2] Ruth Esser in der Radiosendung »Zum Schutz des ungeborenen Lebens«. Familienfunk vom 23.1.1993. Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.178f Weitere Materialien:
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