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Profil: Verein zur Förderung der Psychologischen
Menschenkenntnis |
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Verein zur Förderung der Psychologischen Menschenkenntnis (VPM)Stand des Artikels: 1996 Gründung: 1986 Sitz: Zürich Zahl der Mitglieder: maximal 4.000, in der BRD ca. 1.000 Funktionäre: Ralph Kaiser (Präsident), eine zentrale Persönlichkeit ist seine Cousine Annemarie Buchholz-Kaiser. Im Vorstand sitzt u. a. ihr Anwalt Rainer Rothe. Weiter engagiert sind Lutz Wittenberg, Maike Büß und Eva-Maria Föllmer. Struktur: Der Verein zur Förderung der Psychologischen
Menschenkenntnis (VPM) entstand aus der von Friedrich Liebling (1893-1982)
begründeten Psychologischen Lehr- und Beratungsanstalt, später
Zürcher Schule, und konstituierte sich 1986. 1988 wird er gerichtlich
als Mandater von Lieblings Erbe und dessen Stiftung, Psychologische Lehr-
und Beratungsstelle, anerkannt. Aktivitäten: Hauptsächlich wirbt der VPM um Multiplikatoren in der Pädagogik und Medizin. Auf regionaler Ebene tritt er mit Gruppensitzungen »für alle«, Jugendgruppen sowie Elterngesprächen in Erscheinung. Häufig agieren die einzelnen Mitglieder, ohne ihre VPM-Mitgliedschaft zu erkennen zu geben. Als überregionale Angebote bieten sie u.a. Kongresse, pädagogische Schulungen und Kinderfreizeiten an. Besonders aktiv sind sie in der Schul-, Drogen- und Aidspolitik. Massiv wird mit juristischen Mitteln gegen kritische Stimmen vorgegangen, die u.a. als »Linksfaschisten« bezeichnet werden. Allgemein setzen sie Kritik an ihnen mit der Judenverfolgung im Nationalsozialismus gleich. Periodika: Über den Verlag Menschenkenntnis in
Zürich vertreibt der VPM die Monatszeitschrift Menschenkenntnis und
Standpunkte. Zusätzlich erscheint Zeit-Fragen, deren Auflage pro
Ausgabe zwischen 20.000 und 40.000 schwankt. Des weiteren verlegen sie
Publikationen, u.a. zu den Themen Psychologie, »Zeitgeist«,
Eltern- und Jugendberatung sowie Drogenund Aids-Prävention. Programmatik:
In Weiterführung von Lieblings Rezeption der Individualpsychologie
Alfred Adlers ist für den VPM, nach Charles Darwin und Sigmund Freud,
eine Erklärbarkeit des Menschen möglich, wobei die Psychologie
den Charakter einer Naturwissenschaft zugesprochen bekommt. Menschliche Zusammenarbeit: Exemplarisch für ihre Bündnispolitik und die Unterstützung, die sie erfahren, steht der Kongreß »Mut zur Ethik«. 1993 waren Kongreßehrenvorsitzende u.a. Günther Rohrmoser und Gerhard Löwenthal. Mitorganisatoren 1994 waren u.a. Europäische Ärzteaktion, Verein für konservative Kultur und Bildung e.V., Arbeitskreis Christlicher Publizisten, Konservative Sammlung und die Pro Vita Bewegung für Menschenrecht auf Leben. Selbiges Spektrum trug den Kongreß 1995. Als Referenten traten u.a. Dieter von Glahn, Claus Jäger und Siegfried Ernst auf. Weitere Unterstützer sind Lothar Bossle, Heinrich Lummer, Klaus Motschmann, Albrecht Jeben, Hans Filbinger und Christa Meves. Bedeutung: Der VPM ist eine Weltanschauungsgemeinschaft mit psychologistischen und rechtskonservativen Ideologemen.[1] Nach einem Urteil des schweizerischen Bundesgerichtshofs dürfen sie als »sektenähnlicher Verein, der seine Anhänger psychisch manipuliert«, bezeichnet werden.[2] Sie agieren im vorpolitischen Raum und arbeiten mit christlichen Fundamentalisten, »Lebensschutz-Kreisen« sowie Rechtskonservativen und Rechtsextremen zusammen. (AS) Autor: Andreas Speit Anmerkungen: [1] Vgl. H. Hemminger: VPM. München 1994, S. 84. [2] Vgl. Der Rechte Rand, Nr. 40, Mai/Juni 1996, S. 22. Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.209-211 Weitere Materialien:
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