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Profil: Türmer-Verlag

 

Türmer-Verlag

Stand des Artikels: 1996

Gründung: 1949 (1992 aufgelöst)

Sitz: 82328 Berg am Starnberger See

Eigentümer: Den von Herbert Böhme gegründeten Verlag erwirbt 1977 -> Gert Sudholt und verlegt den Sitz von Lochham bei München nach Berg 1991 wird der Verlag Bestandteil der -> Verlagsgemeinschaft Berg und 1992 aufgelöst.

Autoren: In den Anfangsjahren gibt Böhme neben Eigenproduktionen Werke von Autoren heraus, die wie er dem Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes (DKEG) angehören oder nahestehen. Dazu gehören Hans W. Hagen, Theodor Seidenfaden, -> Karl Günther Stempel und Hans Grimm. Hinzu kommen die Klüter Blätter, die Mitteilungen des DKEG. Später folgen Titel wie Die Reichsparteitage der NSDAP 1923-1939, Der Afrikafeldzug in Farbe oder In Pflicht und Freude - Das Erlebnis Hitler-Jugend. 1981 legt der Türmer-Verlag das Buch Die Auslandsdeutschen - 100 Jahre Volkstumsarbeit von -> Rudolf Aschenauer auf, einem langjährigen Vorsitzenden des Vereins für das Deutschtum im Ausland. Das Buch von Henriette von Schirach, Anekdoten um Hitler, wird 1982 indiziert. In der Buchreihe Türmer-Taschenbücher veröffentlichen unter anderen Hendrik van Bergh, Gert Sudholt, Gustav Sichelschmidt und Rüdiger Gerhard vorzugsweise »revisionistische« Literatur. 1982 fusioniert Sudholt die Klüter Blätter und den Politischen Zeitspiegel, der dem -> Witikobund nahestand[1], zu den Deutschen Monatsheften für Politik, Geschichte, Kultur und Wirtschaft, die bis 1990 im Türmer-Verlag erscheinen. 1990 fusionieren die Deutschen Monatshefte mit -> Nation und Europa Seit 1980 erscheint ein jährlicher Deutscher Almanach, herausgegeben von -> Reinhard Pozorny. Nach dessen Tod 1993 übernimmt -> Andreas Molau die Herausgabe.

Charakteristik: Unter der Leitung von Herbert Böhme ist der Türmer-Verlag der Hausverlag der DKEG. Darüberhinaus ist er eng mit der Gesellschaft für freie Publizistik (GFP) verbunden, deren Mitbegründer Herbert Böhme sowie langjähriger Vorsitzender Gert Sudholt waren. Eine Abteilung des Verlages bilden die Türmer-Kulturreisen. Unter der Leitung von Gert Sudholt, -> Günter Deckert und anderen werden Reisen in Europa, nach Südamerika und Südafrika angeboten.

Bedeutung: Der Türmer-Verlag war das publizistische Standbein der rechtsextremen Kreise um GFP und DKEG, was sich vor allem in den vom Verlag herausgegebenen Zeitschriften widerspiegelte. Den organisatorischen Niedergang der DKEG Ende der 70er Jahre überstand der Verlag mit dem Sammlungsprojekt der Deutschen Monatshefte, an dem sich auch -> Hans-Dietrich
Sander beteiligte. (B)

Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Anmerkungen:

[1] Vgl. S. Jäger: Rechtsdruck. Berlin/Bonn 1988, S. 78.

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.429f

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