Sudholt, Dr. phil. Gert
Stand des Artikels: 1996
Berg am Starnberger See
* geb. 6. März 1943
Eigentümer der Verlagsgemeinschaft Berg, langjähriger Vorsitzender
der Gesellschaft für freie Publizistik (GFP)
Aktivitäten: 1966 bis 1973 studiert Gert Sudholt
Geschichte an der Universität München und wird 1969 Mitarbeiter
der Deutschen Wochen-Zeitung. Schon 1970 wird er stellvertretender Vorsitzender
der GFP und ist Kreisvorsitzender der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands
(NPD) in München. Nach dem Tod seines Stiefvaters Helmut Sündermann
1972 übernimmt Sudholt die Leitung des Druffel-Verlages.
1973 wird Gert Sudholt zum Vorsitzenden der GFP gewählt. Er wird
1975 Geschäftsführer des Vowinckel- Verlages, übernimmt
1977 den Türmer-Verlag und wird 1981 Mitgesellschafter des Hohenstaufen-Verlages.
1982 fusioniert Gert Sudholt die Klüter Blätter und den Politischen
Zeitspiegel zu den Deutschen Monatsheften, die im Türmer-Verlag erscheinen.
1983 gibt er den Vorsitz der GFP ab, wird aber schon 1985 wiedergewählt.
1990 gibt er die Deutschen Monatshefte an Nation und Europa ab. Im gleichen
Jahr wird er als presserechtlich Verantwortlicher der Deutschen Monatshefte
zu einer Geldstrafe verurteilt. Anlaß ist ein Auschwitz leugnender
Artikel von Robert Faurisson.
Im Juli 1991 gibt Gert Sudholt den Vorsitz der GFP an Rolf Kosiek ab.
Er gründet die Verlagsgemeinschaft Berg. 1993 verurteilt ihn das
oberste bayerische Landgericht in der Berufungsverhandlung wegen des Auschwitz
leugnenden Beitrages zu sechs Monaten Haft und 10.000 DM Geldstrafe. Er
wird im Juli verhaftet. Während seines Haftaufenthaltes in Landsberg
verfaßt er die Schrift In Haft - Persönliches und politisches
Tagebuch eines deutschen Verlegers.
Beurteilung: Gert Sudholt betreut mit der Verlagsgemeinschaft
Berg die publizistischen Aktivitäten der Kreise um die GFP. Er gehört
zu Beginn der 70er Jahre zu den Funktionären, die die Tätergeneration
ablöst. Nach der Verbreitung geschichtsrevisionistischer und Auschwitz
leugnender Literatur bemüht sich Sudholt in jüngster Zeit verstärkt,
Thematiken der preußischen Tradition aufzugreifen. (B)
Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli
Jentsch, Kurt Ohrowski
Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher
Rechtsextremismus,
Berlin 1996, S.535 - 536
Anmerkungen:
Weitere Materialien:
Weiterführende Literatur:
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