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Profil: Schönborn, Meinolf

 

Schönborn, Meinolf

Stand des Artikels: 1996

* 23. Juni 1955

Maschinenschlosser

bis zum Verbot 1992 Vorsitzender der -> Nationalistischen Front (NF)

Aktivitäten: Meinolf Schönborn wird 1980 Landesvorsitzender der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) sowie Bundesorganisationsleiter der Jungen Nationaldemokraten (JN). Als Redakteur der JN-Publikation Klartext wird er aufgrund seiner militanten Positionen im November 1984 aus der NPD ausgeschlossen, woraufhin sich die Klartext-Redaktion in dem 1982 gegründeten Förderkreis Junges Deutschland um Schönborn organisiert. Dieser geht in der am 16. November 1985 gegründeten Nationalistischen Front auf, deren Generalsekretär Schönborn wird. 1986 wird er Vorsitzender und errichtet das erste NF-Zentrum in Bielefeld, das 1989 nach Detmold/Pivitsheide verlegt wird.
Aufgrund Schönborns Aufruf zur Bildung »Nationaler Einsatzkommandos« (NEK) kommt es 1991 zu Ermittlungen wegen des Verdachtes der Bildung einer terroristischen Vereinigung gegen die NF, in der Folge bilden sich zwei NF-Flügel. Im November erfolgt dann das NF-Verbot, das sich nur auf den Flügel um Schönborn bezieht. Trotzdem führt dieser seinen Klartext-Verlag weiter und aktiviert kurz nach dem Verbot den Förderkreis Junges Deutschland wieder. Im Dezember 1992 kündigt er in seiner Publikation Bericht zur Lage an, den Widerstand weiter zu organisieren.
Nach seinem Umzug im Sommer 1994 nach Kvaers (Dänemark) muß er bereits Ende September aufgrund öffentlicher Proteste seinen dortigen Sitz wieder räumen und wird kurz darauf in Gütersloh verhaftet. Am 9. November 1995 wird er wegen Weiterführung der NF zu zwei Jahren und drei Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt.

Beurteilung: Schönborn hatte v.a. wegen seiner Verbindungen zu bedeutenden Alt-Nazis, die seine NF förderten und unterstützten, eine wichtige Funktion im neofaschistischen Spektrum. In diesem stellte seine Verlags- und Versandtätigkeit eine bedeutende Kommunikationsstruktur dar. (B)

Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S. 523 - 524


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