Organisation der ehemaligen SS-Angehörigen (ODESSA)
Gründung: 1948
Funktionäre: Otto Skorzeny, Erich Kernmayr, Richard
Schulze-Kossens
Aktivitäten: Vorläufer der Organisation der
ehemaligen SS-Angehörigen (ODESSA) war die regionale Organisation
der »Spinne«, die nach 1945 vor allem im Raum Süddeutschland,
Oberösterreich, Steiermark und Kärnten NS-Funktionären
die Flucht aus den Lagern ermöglichte. Mutmaßlicher Organisator
war Otto Skorzeny. Nach kurzer Inhaftierung setzte er sich nach Spanien
ab, als sein Nachfolger galt Erich Kernmayr (alias Erich Kern). An die
Stelle der Spinne trat 1948 die ODESSA, die die befreiten Nazis über
Fluchtrouten, v.a. über italienische Häfen, ins Ausland brachte.
Hier gab es eine enge Zusammenarbeit mit der »Vatikanlinie«
von Bischof Alois Hudal, der beste Beziehungen zum Roten Kreuz unterhielt.
Bedeutung: Der eigentliche Charakter der ODESSA ist
bis heute nicht geklärt, vor allem unter dem Gesichtspunkt der Zusammenarbeit
mit den alliierten Geheimdiensten, die sich über die »Rattenlinien«
genannten Fluchtrouten die Zusammenarbeit mit qualifizierten Kämpfern
gegen den Kommunismus sicherten. (B)
Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli
Jentsch, Kurt Ohrowski
Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher
Rechtsextremismus,
Berlin 1996, S.171f
Weiterführende Literatur:
1) Giefer, Rena / Giefer, Thomas: Die Rattenlinie. Fluchtwege
der Nazis; Frankfurt am Main 1991. |
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2) Pomorin, Jürgen/ Junge, Reinhard/ Biemann, Georg: Der Nazi-Mafia
auf der Spur; Dortmund 1981. |
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3) Schröm, Oliver: Stille Hilfe für braune Kameraden:
Das geheime Netzwerk der Alt- und Neonazis; Berlin 2002 |
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