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Profil: Nationaler Block (NB) |
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Nationaler Block (NB)Stand des Artikels: 1996 Gründung: 6. Juli 1991 Verbot: 7. Juni 1993 Sitz: München Zahl der Mitglieder: ca. 35 - 40 Funktionäre: Fred Eichner (Vorsitzender), Günter Kursawe (Stellvertreter), Oliver Rahn (Schatzmeister). Struktur: Der unter dem Bereichsleiter Süd der Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front (GdNF), Fred Eichner, gebildete Nationale Block war eine Ersatzorganisation für die aus der Deutschen Alternative ausgetretenen Neofaschisten im bayerischen Raum. Zum Zeitpunkt des Verbots im Juni 1993 existierten Kreisverbände in Kronach, Landau an der Isar, München, Passau und Straubing. Aktivitäten: Im Herbst 1991 organisiert der NB einen Aufmarsch in Straubing unter dem Motto »Nationalisten gegen Drogen«. Am 1. Februar 1992 führt der NB in München eine Solidaritätsbekundung für zwei in Wien festgenommene Neofaschisten, Gottfried Küssel und Klaus Kopanski-Fischer, durch. Der NB ruft zur Teilnahme an einer Veranstaltung mit Fred Leuchter in München auf. Im Dezember verbietet die Polizei eine in Passau geplante Veranstaltung sowie eine Ersatzveranstaltung in Straubing. Auf einer Landeskonferenz 1992 in München fordert Eichner dazu auf, die direkte Konfrontation mit Antifaschisten zu suchen. Im Februar 1993 nimmt die Polizei vier Männer fest, darunter Fred Eichner. Die Gruppe hatte auf einem Gelände der Bundeswehr Übungen durchgeführt. Am 1. Mai führt der NB einen Fackelzug mit ca. 50 Personen in die Münchener Innenstadt durch. Periodika: Im April 1993 erscheint einmalig die Zeitenwende[1]. Deren Mitarbeiter schließen sich nach dem Verbot teilweise dem Zeitungsprojekt Junges Franken an. Programmatik: »Im Gegensatz zu anderen “Rechtsparteien” halten wir nichts von Anpassung an die gegenwärtigen Zustände. (...) Unser ganzes politisches Wollen dient der Erneuerung des deutschen Reiches.« Im besonderen setzte sich der NB gegen die Einwanderung von Ausländern in das »dichtbesiedelte, in seinem Lebensraum ohnehin verstümmelte und auf engstem Raum eingepferchte Deutschland«[2] ein. Zusammenarbeit: Der NB pflegte Kontakte zu allen Gruppierungen der GdNF. Christian Worch trat als Redner für die Partei auf. Bedeutung: Der NB war bis zu seinem Verbot eine regionale Gliederung der GdNF in Bayern. Organisatorische Bedeutung besaß der NB regional bei der Vorbereitung der jährlichen Rudolf- Heß-Gedenkmärsche. Die Kader des NB engagieren sich seit dem Verbot vorzugsweise in regionalen Strukturen oder Projekten zur Vernetzung des rechtsextremen Lagers wie dem Thule-Netz. Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.292f Anmerkungen: [1] Nicht identisch mit der gleichnamigen Zeitung des Nationaleuropäischen
Jugendwerkes. Weitere Materialien:
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