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Profil: Armin Mohler

 

Mynarek, Prof. Dr. theol. Hubertus

Stand des Artikels: 1996

* 1929

Aktivitäten: Der in Oberschlesien geborene Hubertus Mynarek studiert Theologie, Philosophie und Psychologie in Krakau, Lublin, Münster und Würzburg. 1953 erhält er die katholische Priesterweihe und siedelt 1958 in die Bundesrepublik über. 1966-1968 lehrt Mynarek als Professor für Religionsphilosophie und Fundamentaltheologie in Bamberg und von 1968-1972 als Professor für Religionswissenschaft in Wien. 1971-1972 ist er Dekan der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien. Im November 1972 kritisiert er in einem offenen Brief an den Papst die Herrschaftsstrukturen der Kirche. Er tritt aus der Kirche aus, seine Lehrerlaubnis wird ihm entzogen. Seither publiziert und referiert er schwerpunktmäßig bei der Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft (DUR). 1984 unterzeichnet Mynarek den »Anstoß für eine deutsch-deutsche Alternative« der Linken Deutschland-Diskussion. Er ist Mitbegründer der Bundesarbeitsgemeinschaft Christen in den Grünen, wegen seiner »inzwischen offen antichristlichen Haltung«[1] kommt es aber Ende 1985 zu gegenseitigen Distanzierungen voneinander.

Beurteilung: Seit seinem Austritt aus der katholischen Kirche entwickelt Hubertus Mynarek Konzepte eines sogenannten Ökologischen Humanismus. Dabei beruft er sich vor allem auf die Entwürfe Sigrid Hunkes und führt diese fort. Er vertritt eine anti-christliche, pantheistische Religiosität, wobei ihm Religion als »eine biologische Tatsache, etwas, das in den genetisch-biologischen Anlagen des Menschen verankert ist«[2], gilt. Er plädiert für die Anwendung organisch-biologistischer Prinzipien auf die Gesellschaft, die entsprechend anti-demokratisch und zentralistisch verfaßt sein müsse. Laut Mynarek »erreicht der Mensch nicht seine eigentliche Bestimmung, seinen eigentlichen Wert«[3], wenn er nicht seiner öko-religiösen Bestimmung folge. (B)

Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.498 - 499

Anmerkungen:

[1] P. Kratz: Dossier zu Hubertus Mynarek, Bonn 1988, S. 7.

[2] H. Mynarek: Ökologische Religion. Ein neues Verständnis der Natur. München 1986. S. 157.

[3] H. Mynarek: ebd. S. 171.

Weiterführende Literatur:

  • Peter Kratz: Zu Hubertus Mynarek. Bonn 1988. Online unter http://www.bifff-berlin.de/Mynarek.htm

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