Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU)
Gründung: 1948
Auflösung: 1959
Sitz: Berlin
Funktionäre: Rainer Hildebrandt, Ernst Tillich
Aktivitäten: Die Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit
(KgU) wurde mit Unterstützung der US-Geheimdienste im Dezember 1948
durch Rainer Hildebrandt in West-Berlin gegründet. Am 23. April 1949
wurde die KgU von der Alliierten Kommandantur lizensiert. Am 6. März
1950 kam es zur Gründung der Schwesterorganisation Kampfbund gegen
Unmenschlichkeit e.V. (KBU, zuständig für Westdeutschland) in
Göttingen. Dieser schloß sich am 12. Mai 1952 der KgU an und
benannte sich in Organisation der Freunde der KgU um. Seit 1953 zog sich
der US-Geheimdienst von der KgU zurück, die 1959 nach vielen Skandalen
aufgelöst wurde. KgU-Publikationen waren u. a. Presse- und Informationsdienst,
Der Soldat, Der Kämpfer, KgU-Archiv, Hefte der Kampfgruppe.
Bedeutung: Die KgU zählte zu den aktiven Unterstützern
des Kalten Krieges. Angeblich zur Betreuung politischer Häftlinge
in der sowjetisch besetzten Zone und später der DDR baute die KgU
einen »Such-« bzw. »Flüchtlingsdienst« auf.
Ihre umfassende Personenkartei diente den West-Geheimdiensten u.a. zum
Aufbau eines Agentennetzes. Neben dem Suchdienst beteiligte sich die KgU
an Spionage- und Sabotage-Aktionen. (B)
Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli
Jentsch, Kurt Ohrowski
Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher
Rechtsextremismus,
Berlin 1996, S.169f
Weitere Materialien:
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Werbung
der KgU in einer Broschüre aus dem Jahr 1949: Franz Burkard:
Auch ich wählte die Freiheit. Mit einem Vorwort von Rainer Hildebrandt.
Wegweiser-Verlag, Berlin 1949. |
Weiterführende Literatur:
1) Roth, Karl Heinz: Die "Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit":
Fünfte Kolonne des Kalten Krieges. In: Roth, Karl Heinz: Invasionsziel:
DDR. Vom Kalten Krieg zur Neuen Ostpolitik; [konkret extra Band 7]
Hamburg 1971. |
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