Dritte Front
Gründung: 12. November 1950
Auflösung: Mitte der 50er Jahre
Zahl der Mitglieder: ca. 100
Funktionäre: Wolf Schenke
Aktivitäten: 1950 wurde die Dritte Front unter
Federführung von Wolf Schenke gegründet und blieb auch in der
Folgezeit ein um ihn gruppiertes Personenbündnis. Löste sich
die Dritte Front bereits Mitte der 50er Jahre auf, so führte der
1958 gebildete Arbeitskreis die Arbeit fort. 1951 bereitete die Dritte
Front gemeinsam mit Rudolf Jungnickel vom Deutschen Block den »Deutschen
Kongreß« vor, der zur Zusammenführung der national-neutralistischen
Gruppierungen dienen sollte. Dem gleichen Zweck diente 1952 der Versuch
zur Gründung einer Deutschen Unabhängigkeitsbewegung und 1961
das Bündnis Vereinigung Deutsche Nationalversammlung e.V. unter dem
ehemaligen FDP-ler Hermann Schwann. 1965 beteiligten sich ihre Mitglieder
an der Gründung der Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher.
Den national-neutralistischen Gesinnungsgenossen stand seit 1956 die von
Schenke herausgegebene Zeitschrift Neue Politik als Forum zu Verfügung.
Bedeutung: Die Dritte Front war eine der ersten national-neutralistisch
ausgerichteten rechtsextremen Organisationen in der BRD. Ideologisch geht
sie auf nationalrevolutionäre Gruppierungen der Weimarer Republik
zurück. Die Namensgebung lehnt sich sowohl an Strassers Schwarzer
Front sowie an die 1947 vom argentinischen Diktator Juan Perón
eingeführte Terminologie »Dritte Kraft« zwischen Ost
und West an. (B)
Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli
Jentsch, Kurt Ohrowski
Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher
Rechtsextremismus,
Berlin 1996, S.162
Weitere Materialien:
Neue Politik,
Unabhängige Wochenschrift. Ausgabe Nr.48/1962 vom 1. Dezember
1962. |
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Neue Politik,
Unabhängige Monatsschrift. Ausgabe Nr.IX/1982 vom 15. September
1982. |
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