DESG-inform
Gründung: 1985 [1]
Auflage: nicht bekannt
Erscheinungsweise: zehn- bis elfmal im Jahr
Sitz: 20419 Hamburg
Herausgeber: Deutsch-Europäische Studiengesellschaft
(DESG) im Verlag Deutsch-Europäischer Studien GmbH
Redaktion: Klausdieter Ludwig (Redaktion und als verantwortlich
Zeichnender), vormals Heinz-Dieter Hansen
Vertrieb: Eigenvertrieb
Autoren: Die einzelnen Meldungen und Berichte sind nicht
namentlich gekennzeichnet, es kann jedoch davon ausgegangen weiden, daß
sie fast ausschließlich von der Redaktion bearbeitet und erstellt
werden.
Charakteristik: Das 6- bis 8-seitige DIN-A4 Heft erscheint
in gleichbleibender Aufmachung. Seit ihrer Gründung 1985 dient sie
erst in zweiter Linie zur Verbreitung der Aktivitäten der Deutsch-Europäischen
Studiengesellschaft und der von ihr herausgegebenen losen Heftreihe Junges
Forum. Primär versucht das dünne, in Rubriken unterteilte Blatt
einen monatlichen Überblick über die rechtsextremistische, für
sie »nonkonforme« Parteien- und Organisationslandschaft zu
liefern. Die Bandbreite der Nachrichten reicht hier von den Republikanern
und der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands über einzelne
Burschenschaften und Studentenverbände, wie dem Gesamtdeutschen Studentenverband,
bis hin zu Gruppierungen, die sich auf die Leugnung des Holocausts spezialisiert
haben (z.B. J.-G.-Burg-Gesellschaft). Mit ihrem aus der nationalrevolutionären
Tradition kommenden Selbstverständnis widmen sich viele Beiträge
der ökologischen Frage. Breiten Raum nimmt die Berichterstattung
über den ihnen nahe stehenden Ansatz der Unabhängigen Ökologen
Deutschlands ein. Die feste Rubrik »Ausland« vermittelt einen
detaillierten Stand rechtsextremer Formierung in Europa. Nur selten bezieht
die Redaktion selbst direkt Stellung, wie etwa nach dem Zusammenbruch
der Sowjetunion. Hier resümiert DESG-inform und nimmt eine politische
Lagebestimmung vor: »Die USA sind endgültig die große
verderbbringende Macht, viel gefährlicher als es die Sowjetunion
jemals war. (...) Gegen diesen Hauptfeind müssen wir mit anderen
Waffen kämpfen als gegen die Kommunisten. Aber wir sind sicher, daß
die Völker der Welt - und allen voran die Völker Europas - eines
nicht zu fernen Tages auch Front machen werden gegen die USA und sie vom
Erdboden verschwinden lassen werden wie gestern die Sowjetunion. Und dazu
wollen wir unseren kleinen Teil beitragen.«[2]
Bedeutung: Als Informationsdienst für das ganze
rechtsextreme Lager versucht das Blatt die Funktion der Studien für
Zeitfragen des Nikolaus I. Ryschkowsky aus den 60er und 70er Jahren zu
übernehmen. Die guten Kontakte ihres Redakteurs Klausdieter Ludwig
zu Nation und Europa, dem dienstältesten rechtsextremen Blatt der
BRD, und die Verbindung der DESG zu europäischen Vernetzungen wie
der Synergies Europeennes helfen der Zeitschrift, an ihre Informationen
zu gelangen. (B)
Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli
Jentsch, Kurt Ohrowski
Anmerkungen:
[1] Anfang 2002 eingestellt.
[2] DESG-inform, Nr.1/1992, S. 1.
Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher
Rechtsextremismus,
Berlin 1996, S.402f
Weitere Materialien:
© für alle: 2005 antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum
berlin e.v.
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