Bund Freies Deutschland (BFD)
Gründung: Oktober 1973
Auflösung: Januar 1977
Zahl der Mitglieder:
Sitz: Berlin
Funktionäre: Fritz Schenk, Lothar Meyer, Ernst
Scharnowski, Walter Jaroschowitz, Karl-Heinz Drogula
Aktivitäten: Im Bund Freies Deutschland engagierten
sich Mitglieder des rechten Flügels der SPD und der CDU. Massive
Unterstützung erhielt die auf Berlin beschränkte Partei von
den Zeitungen des Springer-Konzerns und dem dort tätigen Matthias
Walden. Gerhard Löwenthal trat auf Veranstaltungen des BFD als Moderator
auf. Der BFD erringt 1974 bei den Berliner Abgeordnetenhauswahlen 3,4
Prozent (47.000 Stimmen). Nach dem Wechsel einiger BFD-Mitglieder zur
CDU löste sich die Partei auf.
Bedeutung: Der BFD kann als der erfolgreichste Versuch
gelten, eine »Vierte Partei« zu etablieren. Sie polemisierte
vor allem gegen die sozialliberale Ostpolitik und angebliche kommunistische
Unterwanderungsversuche. In ihrem Berliner Manifest schreibt sie: »Die
Absicht, das System zu überwinden (...) ist bis an die Schreibtische
der Rathäuser vorgedrungen, nistet in Lehrerzimmern, erobert die
Rednerpulte sozialdemokratischer Partei- und Gewerkschaftsversammlungen,
ergießt sich in Druckerschwärze linkslastiger Periodika.«
Reste des BFD wurden noch 1979 unter diesem Namen tätig. (B)
Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli
Jentsch, Kurt Ohrowski
Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher
Rechtsextremismus,
Berlin 1996, S.154f
Weitere Materialien:
Als kritische Gesamtdarstellung des BFD siehe vor allem:
J. Maes: Bund Freies Deutschland. Wuppertal O.J.
Das
Berliner Manifest des BFD. |
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