Arndt, Prof. Dr. phil. Hans-Joachim
Stand des Artikels: 1996
Schriesheim
geb.15.Januar 1923
emeritierter Prof. für Polit. Wissenschaft Uni Heidelberg
Autor und Publizist
Aktivitäten: Hans-Joachim Arndt ist im Zweiten
Weltkrieg Seeoffizier. 1952 promoviert er zum Thema Ȇber die
Ursachen der Geschichtsvergessenheit der amerikanischen Soziologie und
ist seit 1968 Professor für Politologie in Heidelberg. 1984 gründet
er den kurzlebigen, um Franz Schönhuber zentrierten Deutschlandrat
mit. Für den Versuch der Republikaner, eine parteieigene Carl-Schurz-Stiftung
zu gründen, stellt er sich neben Armin Mohler, Hellmut Diwald, Emil
Schlee, Ingrid Schönhuber und Franz Uhle-Wettler als Kuratoriumsmitglied
zu Verfügung. Seit 1989 ist er emeritiert.
1993 übermittelt er eine Grußbotschaft zur Jahreshauptversammlung
des Schulvereins zur Förderung der Rußlanddeutschen in Ostpreußen
e.V. Er veröffentlichte u.a. Die Besiegten von 1945 (1978). Arndt
ist u.a. Autor der Zeitschriften Criticon und Staatsbriefe.
Beurteilung: Arndts Band Die Besiegten von
1945 stellte einen der ersten Versuche der vehementen Geschichtsrevision
dar, er sollte den Deutschen ein neues Selbstbewußtsein geben. In
den 80er Jahren zählt er als Vertreter eines »Neuen Nationalismus«
zu jener Professorenelite, die für eine »Kulturrevolution von
rechts« eintrat. Er arbeitet hier in einem Spannungsfeld zwischen
Rechtsextremismus und dem rechten Rand des Konservatismus. Die Bundesrepublik
sieht er von einer »Siegerideologie« der Alliierten dominiert.
Sein Hauptanliegen gilt als Anhänger von Carl Schmitt der Rückgewinnung
der »vollen politischen Souveränität«. (B)
Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli
Jentsch, Kurt Ohrowski
Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher
Rechtsextremismus,
Berlin 1996, S.441
Anmerkungen:
Weiterführende Literatur:
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berlin e.v.
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