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Profil: Aktionsfront Nationaler Sozialisten / Nationale Aktivisten (ANS/NA)

 

Aktionsfront Nationaler Sozialisten / Nationale Aktivisten (ANS/NA)

Gründung: ANS 1977, ANS/NA 1983

Auflösung: einschließlich der Aktion Ausländerrückführung - Volksbewegung gegen Überfremdung und Umweltzerstörung (AAR) verboten am 7. Dezember 1983.

Zahl der Mitglieder: 300-400.

Funktionäre: Michael Kühnen (Sprecher der Organisationsleitung, Bereichsleiter Nord), Thomas Brehl (Bereichsleiter Süd, Generalsekretär des Freundeskreises Deutsche Politik - FKDP, Vorsitzender der Aktion Ausländerrückführung - AAR), Christian Worch (Leiter des Schulungsamtes und des Amtes für Gefangenenhilfe), Peter Müller, Arnd-Heinz Marx, Steffen Hupka.

Aktivitäten: Die Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationale Aktivisten (ANS/NA) war in ca. 30 Kameradschaften und in Bereiche (Nord, Süd, West, Mitte) gegliedert. Für Frauen wurde der Mädelbund eingerichtet. Daneben existierte der FKDP unter dem Vorsitz von Otto Riehs für nicht-aktive Sympathisanten. Als Publikationen wurden von der ANS seit Dezember 1982 der monatliche Rundbrief Die Innere Front und Das Korps für die Politischen Leiter herausgegeben. 1977 wird der Freizeitverein Hansa in Hamburg gegründet, aus dem sich im November die ANS entwickelt. Ende 1977 wird die ANS als legaler Zweig von der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei/Auslands- und Aufbauorganisation anerkannt.[1] 1978/79 wird fast die gesamte Führungsspitze inhaftiert, es kommt zum Erliegen der Aktivitäten. 1982 beginnt Kühnen nach seiner Haftentlassung mit der Reorganisierung. Im Januar 1983 schließt sich die ANS mit den Nationalen Aktivisten (NA, 1982 von Thomas Brehl gegründet) zusammen, die AAR wird als Wahlorganisation gegründet, nimmt an den hessischen Landtagswahlen in wenigen Wahlkreisen teil und erhält bis zu 0,5 Prozent. Am 7. Dezember 1983 werden ANS/NA, FKDP und AAR vom Bundesinnenminister verboten, die Strukturen werden aber weitergeführt. Kühnen gründet 1984 in Frankreich die Auslands-ANS, die zweimonatlich Unser Europa und ab November 1984 Die Neue Zeit herausgibt. Die ANS/NA bekannte sich offen zum Nationalsozialismus, ihr Hauptziel war die Wiederzulassung der NSDAP. Ideologisch und strategisch war sie am historischen Vorbild der SA orientiert. Sie arbeitete besonders mit dem Kampfbund Deutscher Soldaten, der Bürger- und Bauerninitiative von Thies Christophersen und der Deutschen Bürgerinitiative zusammen.

Bedeutung: Die ANS/NA war zu Beginn der achtziger Jahre eine der größten neofaschistischen Organisationen in der Bundesrepublik. Sie trat vor allem durch provokante Aktionen an die Öffentlichkeit. Die aus ihr hervorgegangene Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front ist noch heute ein Bestandteil der neofaschistischen Szene.

Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.149f

1) Vgl. Die Neue Front, Nr.57, S. 2.

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