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Chronologie antisemitischer Vorfälle 1992

 

Januar

  • Oranienburg: Antisemitische Flugblätter der Nationalistischen Front werden verteilt. Der Titel: "Deutscher willst Du ewig zahlen?"

Februar

  • Fürstenberg: Öffentliche Streitereien um den Bau eines Supermarktes auf dem Gelände des ehemaligen KZ Ravensbrück. Der Bau wird mit der Schaffung von Arbeitsplätzen begründet.
  • Berlin: Unbekannte beschmieren Gräber auf der Gedenkstätte der Sozialisten mit Hakenkreuzen und Davidsternen.

April

  • Potsdam: Das Bezirksgericht verurteilt die Täter des Brandanschlags auf die KZ-Gedenkstätte Ravensbrück zu einer Bewährungsstrafe von 18 Monaten und zwei Jahren.
  • Erfurt: In der Nacht zum 20. April werfen Rechte eine Schweinkopfhälfte in den Vorgarten der Erfurter Synagoge, als Anstifter gilt der Neonazi Thomas Dienel.
  • Brandenburg-Land: Flugblattaktion unter dem Titel>>Sühneklappspaten<<, mit dem sollen sich so die Flugblattautoren die "Wiedergutmachungswinsler" begraben lassen.

August

  • Berlin: Auf das jüdische Mahnmal an der Berliner Putlitzbrücke wird ein Sprengstoffanschlag verübt.

September

  • Berlin: In Berlin-Hohenschönhausen werden antisemitische Flugblätter verteilt. Presserechtlich verantwortlicher ist Andreas Pohl, stellvertredender Vorsitzender der Nationalistischen Front.
  • Berlin: In das Auto der Frau des israelischen Ministerpräsidenten wird bei ihrem Berlinbesuch ein Hakenkreuz eingeritzt.
  • Berlin: Der jüdische Friedhof in Berlin-Weißensee wird geschändet.
  • Berlin: In einer Gaststätte in Berlin-Kaulsdorf hält der Neonazi Thomas Dienel antisemitische Reden.
  • Berlin: Die Mauer des jüdischen Friedhofs in Berlin-Weißensee wird am Vorabend zu Rosch Haschana mit Hakenkreuzen besprüht.
  • Berlin: Drei Personen werden wegen des Sprengstoffanschlages im August auf das jüdische Mahnmal festgenommen. In der Wohnung von Detlef Mahn wird ein Waffen-und Sprengstoffarsenal gefunden. Er hatte mit dem zweiten Tatverdächtigen Lutz Me. im Juni einen Sprengstoffanschlag auf ein Ausländer- wohnheim verübt. Motiv sei etwas gegen Juden und Ausländer zu haben. Freunde der beiden wurden ebenfalls unter dem Verdacht festgenommen, ebenfalls Sprengungen vorgenommen zu haben.
  • Sachsenhausen: Brandanschlag auf die jüdische Barracke in der Gedenkstätte des ehemaligen KZ Sachsenhausen.

Oktober

  • Berlin: Die jüdische Schriftstellerin Inge Deutschkron wird schriftlich und telefonisch bedroht.
  • Potsdam: Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Brandenburg bittet nach Drohanrufen einer "Antizionistischen Aufsichtsbehörde" mehrfach erfolglos um Polizeischutz für religiöse Veranstaltungen.
  • Ravensbrück: recht Jugendlic versuchen das Krematorium in der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück in Brand zu setzen.
  • Strausberg: Die Gedenkstätte am ehemaligen jüdischen Friedhof in Strausberg wird geschändet.
  • Sachsenhausen: der Prozess gegen zwei Beschuldigte wegen des Anschlages auf die jüdische Barracke in der Gedenkstätte des KZ Sachsenhausen endet nach schweren Ermittlungsfehlern und Polizeipannen mit Freisprüchen.
  • Ravensbrück: Auf die KZ-Gedenkstätte Ravensbrück wird ein brandanschlag verübt. Die Polizei gibt dies erstnach zwei Tagen Nachrichtensperre zu.

Dezember

  • Berlin: Ein ehemaliger DDR-Übersiedler wird zu DM 9.000.- Geldstrafe wegen Volksverhetzung verurteilt. Er hatte 1990 im Aussiedlerheim Aussiedler aus Polen und der UdSSR mit antisemitischen Sprüchen beleidigt.
  • Gransee: Vier Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren geben einen Brandanschlag auf die KZ-Gedenstätte Ravensbrück, sowie weitere Anschläge auf ein russisches Denkmal und ein besetztes Postenhaus vor einer russischen Kaserne zu.
  • Guben: Der jüdische Friedhof in Guben wird geschändet.
  • Berlin: Das grab der Familie Rathenau in Berlin-Oberschöneweide wird mit anti- semitischen und Hakenkreuzschmierereien geschändet.
  • Berlin: Das Grab von Marlene Dietrich wird geschändet.
  • Berlin: Der Fraktionsvorsitzende der Republikaner (Rep) in der Bezirksverordneten Versammlung Friedrichshain, Mahn, veröffentlicht öffentlich eine antisemitische Presseerklärung anlässlich der Abschiebung von Palästinensern von Israel in den Libanon.

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