Januar
- Oranienburg: Antisemitische Flugblätter der Nationalistischen
Front werden verteilt. Der Titel: "Deutscher willst Du ewig zahlen?"
Februar
- Fürstenberg: Öffentliche Streitereien um den Bau
eines Supermarktes auf dem Gelände des ehemaligen KZ Ravensbrück.
Der Bau wird mit der Schaffung von Arbeitsplätzen begründet.
- Berlin: Unbekannte beschmieren Gräber auf der Gedenkstätte
der Sozialisten mit Hakenkreuzen und Davidsternen.
April
- Potsdam: Das Bezirksgericht verurteilt die Täter des
Brandanschlags auf die KZ-Gedenkstätte Ravensbrück zu einer
Bewährungsstrafe von 18 Monaten und zwei Jahren.
- Erfurt: In der Nacht zum 20. April werfen Rechte eine Schweinkopfhälfte
in den Vorgarten der Erfurter Synagoge, als Anstifter gilt der Neonazi
Thomas Dienel.
- Brandenburg-Land: Flugblattaktion unter dem Titel>>Sühneklappspaten<<,
mit dem sollen sich so die Flugblattautoren die "Wiedergutmachungswinsler"
begraben lassen.
August
- Berlin: Auf das jüdische Mahnmal an der Berliner Putlitzbrücke
wird ein Sprengstoffanschlag verübt.
September
- Berlin: In Berlin-Hohenschönhausen werden antisemitische
Flugblätter verteilt. Presserechtlich verantwortlicher ist Andreas
Pohl, stellvertredender Vorsitzender der Nationalistischen Front.
- Berlin: In das Auto der Frau des israelischen Ministerpräsidenten
wird bei ihrem Berlinbesuch ein Hakenkreuz eingeritzt.
- Berlin: Der jüdische Friedhof in Berlin-Weißensee
wird geschändet.
- Berlin: In einer Gaststätte in Berlin-Kaulsdorf hält
der Neonazi Thomas Dienel antisemitische Reden.
- Berlin: Die Mauer des jüdischen Friedhofs in Berlin-Weißensee
wird am Vorabend zu Rosch Haschana mit Hakenkreuzen besprüht.
- Berlin: Drei Personen werden wegen des Sprengstoffanschlages
im August auf das jüdische Mahnmal festgenommen. In der Wohnung
von Detlef Mahn wird ein Waffen-und Sprengstoffarsenal gefunden. Er
hatte mit dem zweiten Tatverdächtigen Lutz Me. im Juni einen Sprengstoffanschlag
auf ein Ausländer- wohnheim verübt. Motiv sei etwas gegen
Juden und Ausländer zu haben. Freunde der beiden wurden ebenfalls
unter dem Verdacht festgenommen, ebenfalls Sprengungen vorgenommen zu
haben.
- Sachsenhausen: Brandanschlag auf die jüdische Barracke
in der Gedenkstätte des ehemaligen KZ Sachsenhausen.
Oktober
- Berlin: Die jüdische Schriftstellerin Inge Deutschkron
wird schriftlich und telefonisch bedroht.
- Potsdam: Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in
Brandenburg bittet nach Drohanrufen einer "Antizionistischen Aufsichtsbehörde"
mehrfach erfolglos um Polizeischutz für religiöse Veranstaltungen.
- Ravensbrück: recht Jugendlic versuchen das Krematorium
in der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück in Brand zu setzen.
- Strausberg: Die Gedenkstätte am ehemaligen jüdischen
Friedhof in Strausberg wird geschändet.
- Sachsenhausen: der Prozess gegen zwei Beschuldigte wegen
des Anschlages auf die jüdische Barracke in der Gedenkstätte
des KZ Sachsenhausen endet nach schweren Ermittlungsfehlern und Polizeipannen
mit Freisprüchen.
- Ravensbrück: Auf die KZ-Gedenkstätte Ravensbrück
wird ein brandanschlag verübt. Die Polizei gibt dies erstnach zwei
Tagen Nachrichtensperre zu.
Dezember
- Berlin: Ein ehemaliger DDR-Übersiedler wird zu DM 9.000.-
Geldstrafe wegen Volksverhetzung verurteilt. Er hatte 1990 im Aussiedlerheim
Aussiedler aus Polen und der UdSSR mit antisemitischen Sprüchen
beleidigt.
- Gransee: Vier Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren geben
einen Brandanschlag auf die KZ-Gedenstätte Ravensbrück, sowie
weitere Anschläge auf ein russisches Denkmal und ein besetztes
Postenhaus vor einer russischen Kaserne zu.
- Guben: Der jüdische Friedhof in Guben wird geschändet.
- Berlin: Das grab der Familie Rathenau in Berlin-Oberschöneweide
wird mit anti- semitischen und Hakenkreuzschmierereien geschändet.
- Berlin: Das Grab von Marlene Dietrich wird geschändet.
- Berlin: Der Fraktionsvorsitzende der Republikaner (Rep)
in der Bezirksverordneten Versammlung Friedrichshain, Mahn, veröffentlicht
öffentlich eine antisemitische Presseerklärung anlässlich
der Abschiebung von Palästinensern von Israel in den Libanon.
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