Was wir machen
Der Fokus der Arbeit des apabiz richtet sich auf die extreme Rechte in Deutschland nach 1945. Wir beobachten und analysieren militante Neonazis und RechtsterroristInnen, extrem rechte Parteien, Kameradschaften, organisierte RassistInnen und AntifeministInnen und etliche kleinere, aber interessante Nischenorganisationen wie völkische Germanengläubige oder die sogenannte »Lebensschutz«-Bewegung. Wir betrachten heutige rassistische, antisemitische und neonazistische Ideologien in den Kontinuitäten und Entwicklungen von Akteuren und Ideen.
Grundlage der Arbeit des apabiz ist das Material: Wir sammeln alles, was die extreme Rechte selbst publiziert und betreiben eine umfangreiche Bibliothek von Primär- und Sekundärliteratur zum Thema. Unser Team archiviert, katalogisiert und analysiert den ständig wachsenden Bestand und betreut die Besucher*innen und Interessierten, die mit diesem Material arbeiten und eigene Recherchen durchführen. (Archiv)
Ein weiterer Kernbereich der Arbeit des apabiz ist die Bildungsarbeit. Dem Wiedererstarken extrem rechter Ideologien entgegenzutreten, erfordert Entschlossenheit, Kreativität und Wissen. Wir wollen das im apabiz gesammelte Wissen über die extreme Rechte weitergeben. Interessierte sollen in die Lage versetzt werden, sich ein umfassendes Bild von extrem rechten Strukturen und Ideologien zu verschaffen. (Bildung)
Das Wissen, das aus der Arbeit des apabiz entsteht, geben wir auch in Form von Publikationen weiter. Neben unserer Homepage berichten wir auf unserem Blog »Berlin rechtsaußen« über Entwicklungen und Ereignisse aus Berlin.
In unserem gedruckten Rundbrief »monitor« berichten apabiz-Mitarbeiter*innen über aktuelle Entwicklungen in der extremen Rechten, über Themen, an denen wir arbeiten und über Neues aus dem Archiv.
Die apabiz-Reihe »magazine« nimmt rechte Periodika unter die Lupe, beleuchtet zentrale Diskurse und schafft damit eine Grundlage für die argumentative Auseinandersetzung. Die Die Publikation wird vom Berliner Landesprogramm »Demokratie.Vielfalt.Respekt – Landesprogramm gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus« gefördert.
Die Mitarbeiter*innen des apabiz sind auch auf Podiumsdiskussionen, mit Artikeln, Interviews und Buchbeiträgen im journalistischen, aktivistischen und wissenschaftlichen Bereich vertreten. (Publikationen und Medienschau)
Bis zum Jahr 2021 veröffentlichten wir zudem den jährlichen Schattenbericht »Berliner Zustände«. Alle darin erschienenen Beiträge sind online nachlesbar.
Mit den verschiedenen von uns getragenen Projekten sammeln wir die Expertisen aus unserem Netzwerk, bereiten sie auf und stellen sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. (Siehe auch Themen)
Berlin rechtsaußen
Das Projekt »kompetente-netzwerke« und der Blog »Berlin rechtsaußen« haben einen klaren Berlin-Bezug. Sie bieten Menschen, die sich gegen Rassismus, Antisemitismus, Neonazismus, Homo- und Trans*feindlichkeit und andere menschenverachtende Ideologien und Akteure richten, eine Vernetzung zum Austausch von Expertisen und Veranstaltungshinweisen.
Auf unserem Berlin-Blog »Berlin rechtsaußen« veröffentlichen wir aktuelle Recherchen, Hintergründe sowie kurze Berichte über die extreme Rechte in Berlin. Außerdem bieten wir anderen Fachjournalist*innen ein Forum zur Veröffentlichung ihrer Beiträge. Unter der Rubrik »Berliner Zustände« werden Artikel von Berliner Initiativen zum Thema Ideologien der Ungleichwertigkeit publiziert. »Ein Blick zurück« beleuchtet anhand von Archivmaterial zeithistorische Ereignisse.
Die vom apabiz durchgeführte Dokumentation extrem rechter Veranstaltungen im öffentlichen Raum sowie die berlinbezogenen Recherchen werden vom Berliner Landesprogramm »Demokratie. Vielfalt. Respekt – Landesprogramm gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus« finanziell gefördert.
Berlin rechtsaußen | @rechtsaussen
NSU-Watch
Das apabiz ist Gründungsmitglied der unabhängigen Beobachtungsstelle »NSU-Watch: Aufklären und Einmischen / Aydınlatma ve Müdahale«. NSU-Watch wird von einem Bündnis aus rund einem Dutzend antifaschistischer und antirassistischer Gruppen und Einzelpersonen aus dem ganzen Bundesgebiet getragen, die seit über einem Jahrzehnt zum Themenkomplex arbeiten und steht in enger Kooperation mit Anwält*innen der Nebenklage.
Von 2013 bis 2018 war der Kern der Arbeit von NSU-Watch die Beobachtung des Prozesses in München. An jedem der 438 Verhandlungstage war das Projekt im Gerichtssaal dabei, berichtete via Social Media und erstellte detaillierte Protokolle. Darüber hinaus war und ist die Beobachtung von Parlamentarischen Untersuchungsausschüssen zum NSU-Komplex zentraler Bestandteil der Arbeit. Hierzu bildeten sich in mehreren Bundesländern regionale NSU-Watch-Gruppen. Im Jahr 2020 veröffentlichte NSU-Watch das Buch »Aufklären und Einmischen. Der NSU-Komplex und der Münchener Prozess«.
Rassismus, Antisemitismus und rechte Gewalt sind auch nach der Zäsur, die der NSU-Komplex war, virulent. Das rassistische Attentat am Münchener Olympia-Einkaufszentrum 2016, der Mord an Walter Lübcke 2019, der antisemitische, rassistische und misogyne Anschlag in Halle 2019 und das rassistische Attentat in Hanau 2020 belegen dies auf besonders traurige Weise.
Deshalb macht NSU-Watch weiter! Der Zusammenschluss schaut dem Staat bei seinen Aufklärungsversuchen weiter auf die Finger, dokumentiert, recherchiert und interveniert weiter. Wichtige Instrumente dafür sind die Social-Media-Kanäle und der seit 2018 regelmäßig erscheinende Podcast »Aufklären & Einmischen«.
Neben der Beobachtung von Strafprozessen und Untersuchungsausschüssen ist die Vermittlung von Wissen über Neonazis, den NSU-Komplex und rechten Terror eine wichtige Aufgabe von NSU-Watch. Als Projekt von antifaschistischen und antirassistischen (Recherche-)Gruppen hat NSU-Watch Zugang zu umfangreichem Wissen über die neonazistische Szene, die im NSU involvierten Strukturen und weitere Strukturen rechten Terrors. NSU-Watch vernetzt kompetente antifaschistische Projekte und Einzelpersonen – auch mit Anwält*innen der Nebenklage – und erarbeitet gemeinsame Einschätzungen und Expertisen.
www.nsu-watch.info | @nsuwatch
Abgeschlossene und ehemalige Projekte
Rechtes Land
»Rechtes Land« ist ein Online-Atlas über rechte Strukturen und Aktivitäten in Deutschland. Da das Projekt abgeschlossen ist, dienen die Daten als Archiv – eine Aktualisierung wird nicht mehr vorgenommen. Kartiert darin sind Orte von Neonazis und anderer extrem Rechter, ihre Verbände, ihre Morde, ihre Überfälle und Aufmärsche. Es werden aber auch Informationen und Engagement gegen Rechts verzeichnet. Nicht zuletzt geht es darum, Orte des Erinnerns an den Nationalsozialismus zu zeigen. Rechtes Land wird vom apabiz betrieben, das zusammen mit befreundeten Initiativen und Journalist*innen diesen Online-Atlas aufgebaut hat und ihn betreut. Auf dem Blog blog.rechtesland.de sind Recherchen und Hintergründe zu finden. Lokaler stellt die Software zur Verfügung und unterstützt die Arbeit.
www.rechtesland.de | blog.rechtesland.de | @rechtesland
Kein Bock auf Nazis
Das apabiz hat 2006 zusammen mit der Berliner Band ZSK die Kampagne »Kein Bock auf Nazis« gegründet. KBAN unterstützt, vernetzt und informiert Jugendliche zum Thema extreme Rechte. Jetzt ist KBAN ein Projekt der ZSK Music GbR. Unterstützt wird die Kampagne von den Toten Hosen, Die Ärzte, Casper, Fettes Brot, Beatsteaks, Deichkind, Sportfreunde Stiller, Jennifer Rostock und vielen mehr.
www.keinbockaufnazis.de | @keinbockaufnazi