Ursula Haverbeck verstorben

Bundesweit • Die mehrfach verurteilte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck ist am 20. November im Alter von 96 Jahren verstorben. Haverbeck war über Jahrzehnte in der neonazistischen Rechten aktiv und gelangte aufgrund zahlreicher Gerichtsprozesse wegen Volksverhetzung immer wieder
in die Schlagzeilen.

Haverbeck war seit 2004 mehrfach inhaftiert, da sie wiederholt behauptete, in Auschwitz habe es keine Massenmorde gegeben. In den 1980er Jahren fungierte Haverbeck als Präsidentin des 1960 gegründeten Weltbund zum Schutze des Lebens e.V., der zunächst an der entstehenden Ökologiebewegung beteiligt
war, bevor er sich mehr und mehr der extremen Rechten zuwandte. Gemeinsam mit ihrem Mann Werner Georg Haverbeck gründete Haverbeck 1963 das Collegium Humanum, in dessen Räumen in Vlotho (Ostwestfalen) über Jahrzehnte eine Bildungsstätte für die neonazistische Rechte betrieben wurde. 2008 wurde der Verein verboten, da er u.a. in seinen Schriften regelmäßig Holocaust leugnende Propaganda verbreitete.

In den 1990er Jahren war Haverbeck Vorsitzende des Vereins Gedächtnisstätte e.V. in Gutmannshausen. Seit 2011 betreibt der Verein auf seinem Gelände in
Thüringen eine Kultur- und Tagungsstätte sowie eine Gedächtnisstätte für die »12 Millionen zivilen deutschen Todesopfern im und nach dem 2. Weltkrieg«.