Sicherung des Sonderbestandes »ZISowiFo« erfolgreich abgeschlossen

Beschädigte Dokumente des Sonderbestandes vor der Sicherung.  Foto: apabiz

Im August 2023 haben wir erstmals ein umfassendes Bestandserhaltungsprojekt begonnen, das wir nun erfolgreich abschließen konnten.

Im Rahmen des von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) finanziell geförderten Projektes wurde der rund 92 Regalmeter umfassende Sonderbestand »ZISowiFo« gereinigt und in archivtaugliche Verpackungen licht- und staubgeschützt umverpackt. Klebematerialien und zum Teil schon verrostete Metalle wie Büroklammern und Tackernadeln wurden entfernt. Durch eine Kooperation mit dem Moses-Mendelssohn-Zentrum sowie dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam konnten zudem alte Erschließungsdaten zu dem Bestand in unsere Archivdatenbank eingepflegt werden. Eine umfassende Erschließung aller Materialien steht jedoch noch aus.

 

Das apabiz übernahm den Sonderbestand 2008 von dem Parteienforscher Prof. Dr. Richard Stöss. Die darin enthaltenen Dokumente und Fotos entstammen dem 1973 gegründeten Spezial-Archiv Rechtsextremismus des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung (ZISowiFo) der Freien Universität Berlin, das seinerseits an archivische Vorarbeiten der Hochschule seit 1950 anknüpfen konnte. Der Bestand ist in seiner Gesamtheit einmalig. Er dokumentiert die Geschichte extrem rechter Organisationen und Akteur*innen aus den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik und ist daher für die zeitgeschichtliche Forschung zum Thema sowohl bundesweit als auch international unentbehrlich. Das Material wurde aus verschiedenen Quellen zusammengetragen, etwa durch postalische Materialanforderungen von Parteien, Verbänden, diversen Gruppierungen und Einzelpersonen, Treffen mit Funktionären des extrem rechten Spektrums, Ankäufe von Nachrichtenhändlern oder persönliche Kontakte. Die Sammlung war eine zentrale Grundlage für das von Stöss herausgegebene vierbändige Parteienhandbuch.

Wir danken unseren Kooperationspartner*innen für ihre Unterstützung, durch die dieser wichtige Bestand für die Zukunft gesichert werden konnte.

 

Der rund 92 Regalmeter umfassende Sonderbestand wurde gereinigt und in archivtaugliche Verpackungen licht- und staubgeschützt umverpackt.