Medienschau: Rechtes Verlagstreffen in Berlin
Die taz berichtet über das am 11. und 12. Mai stattfindende Treffen extrem rechter Verlage. Bereits in den letzten drei Jahren gab es ähnliche Treffen. Unser*e Kolleg*in sieht darin eine Kontinuität der Vernetzung zwischen extrem rechten Akteuren und der AfD.
Vernetzungstreffen AfD und Neue Rechte: Brauner Lesekreis
Der AfD-Abgeordnete Thorsten Weiß organisiert eine »Alternative Buchmesse« in Berlin. Gestärkt werden sollen die Bünde mit dem rechtsextremen Vorfeld.
BERLIN taz | Berlin steht ein erneutes Geheimtreffen der AfD mit der außerparlamentarischen extremen Rechten ins Haus. Geheim ist dabei aber nur die Adresse der als »Alternative Buchmesse« betitelten Veranstaltung, die am 11. und 12. Mai in einer »erreichbaren und sicheren Örtlichkeit in Berlin“ stattfinden soll – nicht jedoch Inhalte und Teilnehmer:innen. Veranstalter des Treffens für 150 Gäste ist das Debatten-Netzwerk »Idearium«, das Thorsten Weiß, der stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, gegründet hat.
(…)
Der von Kubitschek geleitete Verlag »Antaios“ und die aus seinem Haus stammende Zeitschrift Sezession gehören dabei ebenso zu den Ausstellern der »Messe« wie »Ein Prozent«, der von dessen ehemaligen Gründer geleitete »Jungeuropa Verlag«, das Freilich Magazin oder das rechte Ökomagazin Die Kehre. Laut Felix Müller von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin handelt es sich vor allem um Projekte, die »auf ein eher jüngeres Publikum abzielen“, also etwa das Umfeld der Identitären. Weiß’ Ziel sei die »Bindung des politischen Vorfelds an die Partei und die stärkere Einbindung von Personen und Publikationsorganen der sogenannten Neuen Rechten«, so Müller.
(…)
Laut Dana Fuchs vom Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum (apabiz) handelt es sich nicht um das erste Verlagstreffen dieser Art. Viele der Akteure seien, unabhängig von »Idearium«, schon in den letzten drei Jahren zusammengekommen, zunächst in Dresden, dann im Spreewald, 2023 in Wien. Fuchs spricht von einer »Kontinuität der Vernetzung«. Berlin sei dabei ein »wichtiges Zentrum«, wenngleich ein Ort »mit der Gefahr von mehr Gegenwehr«. Dass man dennoch nach Berlin komme, sieht sie in den bevorstehenden Wahlen in Europa und Brandenburg begründet. »Das Treffen soll ein Wahlbooster sein«, so Fuchs.
Mehr: taz vom 24.04.2024