Stadtparlament gegen Gedenken
Fulda • Im Januar lehnte die Stadtverordnetenversammlung einen Antrag mit dem Titel »Ehrendes Gedenken an Fuldaer Todesopfer rechter Gewalt« ab. Die Fraktion »Die Linke.Offene Liste / Menschen für Fulda« hatte gefordert, der Magistrat der Stadt solle »Vorschläge für eine geeignete Form des Gedenkens« an Dorit Botts erarbeiten. Die 54-Jährige war 2001 in ihrem Militaria-Laden von einem Neonazi ermordet und ausgeraubt worden. Frank R. hatte dreizehn Mal mit dem Messer auf sie eingestochen und ihr anschließend die Kehle durchgeschnitten. Vor Gericht wurde bekannt, dass es sich bei der Tat um R.s Aufnahmeritual für die Thüringer Neonaziorganisation Deutsche Heidnische Front handelte. Bis heute ist Botts nicht offiziell durch die Bundesregierung als Todesopfer rechter Gewalt anerkannt. Bereits vor Jahren hatte der damalige Oberbürgermeister eine Gedenkplatte am Tatort angekündigt. Umgesetzt wurde diese bis heute nicht. 2021 jährt sich der Mord zum 20. Mal.