NPD-Delegation hisst in Griechenland Nazi-Fahne
Athen (Griechenland) • Die TeilnehmerInnen einer offiziellen Delegation der NPD haben im Januar in Athen mit nazistischen Symbolen provoziert. Dies bestätigte der Pressesprecher der Athener Polizei in einer Stellungnahme, die dem apabiz vorliegt.
Von Ulli Jentsch
Hinweis: Aufgrund der aktuellen Recherchen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel zu möglichen Verbindungen des Brandenburger AfD-Spitzenkandidaten Andreas Kalbitz zur NPD, dokumentieren wir an dieser Stelle einen Artikel aus dem monitor Nr.30 vom Mai 2007.
Danach hatten die deutschen Gäste eines Hotels in der Innenstadt am Morgen des 26. Januar 2007 »auf dem Balkon des ersten Stockes eine rotweiße Fahne mit nationalsozialistischen Symbolen, die ca. 2 Meter lang war« angebracht. Nach Berichten der griechischen Nachrichtenagentur ANA handelte es sich dabei um eine Fahne mit Hakenkreuz. Wie die Polizei weiter mitteilte, wurde die Fahne trotz der Bitte des Hotelbesitzers nicht entfernt und hing daher den gesamten Freitag an der Fassade.
Die Antwort in dem als »alternativ« geltenden Stadtteil war rabiat: Unbekannte bewarfen in der folgenden Nacht den Eingang des Hotels und den Balkon mit Brandsätzen, die leichten Sachschaden verursachten. Die Fahne verbrannte jedoch völlig und wurde noch in der gleichen Nacht durch eine Fahne mit der Aufschrift »Ortsgruppe Gröditz (NPD)« ersetzt.
Nach Auskunft der Athener Polizei lagen bei den insgesamt vierzehn im Hotel untergebrachten Deutschen keine strafbaren Handlungen vor, weswegen es keine Festnahmen und keine Unterrichtung der Deutschen Botschaft gegeben habe. Das Zeigen von Hakenkreuzen ist in Griechenland nicht strafbewehrt.
Die Delegation der NPD unter Leitung des Bundesvorsitzenden Udo Voigt nahm in Athen an einer Versammlung der Patriotiki Symmachia (Patriotische Allianz) teil. Am 27. Januar fand dort der jährliche Marsch aus Anlass des Zwischenfalls von Imia von 1996 statt. Damals hatte die türkische Luftwaffe einen Helikopter der griechischen Armee über der Ägäis-Insel Imia abgeschossen. Die TeilnehmerInnen der Delegation kehrten nach Behördenangaben am Sonntag mit einem Lufthansa-Flug nach Deutschland zurück.