Neonazi-Konferenz in Portugal
Etwa 70 Personen nahmen an einer neonazistischen Konferenz des Nova Ordem Social in Portugal teil, darunter auch ein Vertreter von Die Rechte aus Deutschland.
Lissabon (Portugal) • Zu einer Konferenz mit europäischer Beteiligung hatte am 10. August 2019 die kleine neonazistische Vereinigung Nova Ordem Social (etwa: Neue Soziale Ordnung) nach Lissabon eingeladen. Die Veranstaltung war großspurig als »größte nationalistische Konferenz aller Zeiten in Portugal« beworben worden, es kamen rund 70 Personen, überwiegend portugiesische Gäste.
Von den »größten nationalistischen Führern Europas« erschienen neben dem Chef des N.O.S. selber, Mário Machado, der Franzose Yvan Benedetti (Sprecher der Parti Nationaliste Francais, PNF), der Bulgare Blagovest Asenov (Nationaler Widerstand Bulgarien, NRB), die Italienerin Francesca Rizzi, die offen ihr Rückentattoo – einen Reichsadler mit Hakenkreuz – zeigte, der Deutsche Matthias Deyda (Die Rechte, Dortmund) sowie Alba Lobera und Josele Sanchez (La Tribuna de Espana). Weitere ausländische Gäste waren angekündigt, aber nicht erschienen, darunter die Polin Adrianna Gasiorek (Nationalradikales Lager, ONR) und der Brite Paul Golding (Britain First).
Gegen die Konferenz hatten antifaschistische Organisationen bereits im Vorfeld protestiert und deren Verbot gefordert. Der geplante Veranstaltungsort, ein repräsentatives Hotel, musste aufgrund des öffentlichen Drucks kurzfristig die Vermietung kündigen. Zeitgleich zur Konferenz fand im Stadtzentrum eine Demonstration mit mehreren Hundert Teilnehmenden statt, die von 65 linken und antifaschistische Gruppen unterstützt wurde.
Mário Machado war im Juli 2017 nach einer zehnjährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen worden. Im Jahr 2014 erklärte Machado aus dem Knast heraus seinen Austritt aus dem portugiesischen Chapter der Hammerskins, deren Chef er gewesen war. Zu seinen Vertrauten zählte er den deutschen Hammerskin Thomas Gerlach aka Ace.