Medienschau: Ausstellung »Immer Wieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin seit 1945«
Anlässlich der Eröffnung am 29. März 2019 in der Berliner Zionskirche berichteten verschiedene Medien über die vom apabiz und Aktiven Museum erarbeitete Ausstellung.
Immer wieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin seit 1945
📻-Beitrag von @radiocorax: "Das Thema ist von der Geschichtswissenschaft eher vernachlässigt worden." Unsere Mitarbeiterin Vera Henßler sprach über die #Ausstellung "#ImmerWieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in #Berlin seit 1945" https://t.co/7aBx26fxsT @Aktives_Museum pic.twitter.com/z8rrEQ2sFN
— apabiz (@apabiz) April 12, 2019
Gerade zeigt das Apabiz gemeinsam mit dem Aktiven Museum eine Ausstellung in Berlin, die sich mit Kontinuitäten des Rechtsextremismus seit 1945 auseinandersetzt. Die Ausstellung erzählt beispielhaft von zehn Ereignissen, die unterschiedlichen Aktionsfeldern der extremen Rechten zuzuordnen sind. Gleichzeitig dokumentiert sie den gesellschaftlichen Widerstand. Wir sprachen mit Vera Henßler vom Apabiz, die an der Erstellung der Ausstellung beteiligt war, und fragten sie zunächst nach Entstehung und Anlass der Ausstellung.
Mehr: Radio Corax vom 04.04.2019 bzw. 09.04.2019
Sorgen nicht unbegründet
Wanderausstellung in der Berliner Zionskirche zur extremen Rechten und Gegenwehr seit 1945
(…) Die Ausstellung in der Zionskirche ist noch bis 30. April zu sehen, anschließend wird sie in Neukölln und Wedding gezeigt. Konzipiert wurde sie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des »Aktiven Museums Faschismus und Widerstand« und des »Antifaschistischen Pressearchivs und Bildungszentrums«. Die Arbeit begann bereits zu Jahresanfang 2018, ab dem Spätsommer habe ein Team dann intensiv an der Exposition gearbeitet, sagte die darin engagierte Astrid Hohmann jW am Freitag vormittag.
Exemplarisch werden auf Tafeln zehn Themen vorgestellt, die die Aktionen Berliner Neonazis in der Nachkriegszeit darstellen sollen. Darunter Wahlkämpfe von extrem rechten Parteien, brauner Terror, Angriffe auf Erinnerungsorte, Anti-Antifa-Aktivitäten, Neonazis im Fußball und Aufmärsche. Die Reihenfolge der Aufsteller wurde in der Zionskirche leicht abgewandelt, denn hier hatten im Oktober 1987 Neonazis ein von jungen Linken organisiertes Konzert der Westberliner Band »Element of Crime« attackiert und dabei zahlreiche Menschen verletzt. Auch dazu gibt es umfangreiche Informationen. (…)
Mehr: Junge Welt vom 03.04.2019
Neue Ausstellung über die extreme Rechte
Anhand von zehn Beispielen beleuchtet eine neue Ausstellung Aktionsfelder der extremen Rechten in Berlin. Die Schau des antifaschistischen Pressearchivs und Bildungszentrums (apabiz) und des Aktiven Museums ist unter dem Titel »Immer wieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin seit 1945« noch bis zum 30. April in der Zionskirche in Berlin-Mitte zu sehen. Die Organisatoren wollen mit der Ausstellung den Widerstand gegen Rechtsextreme dokumentieren. »Wir verstehen unser Projekt als geschichtspolitische Intervention«, heißt es in einer Pressemitteilung zur Ausstellungseröffnung. (…)
Mehr: Neues Deutschland vom 02.04.2019
Ausstellung: »Immer wieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin seit 1945« in der Zionskirche
📻-Beitrag von @Kulturradio_rbb: "'#Immerwieder?' fragt der Titel in Bezug auf das Auftreten der extremen Rechten. Die #Ausstellung erwidert ein klares Ja, aber sie ermutigt auch dafür zu sorgen, dass die Frage in Zukunft mit Nein beantwortet werden kann." https://t.co/33YRMDhC2h pic.twitter.com/dDwgXiOkuW
— apabiz (@apabiz) April 3, 2019
Seit der Selbstenttarnung des NSU im Jahr 2011 und den rassistischen Mobilisierungen scheint die extreme Rechte in der Bundesrepublik präsent wie nie zuvor. Tatsächlich ist sie jedoch kein neues Phänomen. Die Ausstellung »Immer wieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin« erzählt beispielhaft von zehn Ereignissen, an denen extreme Rechte beteiligt waren und dokumentiert den gesellschaftlichen Widerstand.
Mehr: Kulturradio RBB vom 30.04.2019
»Die passten nicht ins Bild der demokratischen BRD«
Morgen eröffnen wir und @Aktives_Museum unsere Ausstellung "Immer wieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in #Berlin seit 1945". Ein Interview dazu findet ihr in der heute erschienenen Ausgabe unserer Medienpartnerin @zitty. #immerwieder pic.twitter.com/h6tI7oTodv
— apabiz (@apabiz) March 28, 2019
Erstmals widmet sich eine Ausstellung zusammenhängend der extremen Rechten in Berlin – und dem Kampf dagegen. Vera Henßler und Kilian Behrens über Neonazis in der DDR , Geschichtsvergessenheit und Widerstand
Frau Henßler, Herr Behrens, als Historiker beschäftigen Sie sich seit Jahren mit dem Thema Rechtsextremismus. Jetzt betreuen Sie die Ausstellung »Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin seit 1945«. Wie kam es dazu?
HENSSLER Das Aktive Museum kam auf uns zu mit der Idee, eine Ausstellung zum Thema »Extreme Rechte in Berlin nach 1945« zu machen, auch weil wir ein umfangreiches Archiv mit Primärquellen dazu haben. Wir fanden die Idee gut und haben zugesagt. Dann gab es über mehrere Monate hinweg verschiedene Treffen. Dabei kristallisierte sich die Idee heraus, nicht nur die extreme Rechte, sondern auch die Gegenwehr aufzugreifen.
Warum ist das so wichtig für Sie?
BEHRENS Für uns macht es Sinn, einerseits zu zeigen, dass es eine Kontinuität extrem rechten Handelns in Berlin gibt. Andererseits wollen wir aber auch demonstrieren: Es gab von Anbeginn eine Gegenbewegung. Es gibt also die Möglichkeit, sich erfolgreich zu engagieren. Denn neben dem Informationsanspruch, den wir haben, wollen wir die Leute auch motivieren, aktiv zu werden.
Eine Ausstellung zu Rechten und zur Gegenwehr – warum ist gerade jetzt ein guter Zeitpunkt dafür?
BEHRENS Das Aktive Museum arbeitet in der Regel zum historischen Nationalsozialismus. Es war die aktuelle politische Situation, der Rechtsruck, der dazu führte, dass es sich entschied, mit einer Ausstellung die Situation nach 1945 in den Blick zu nehmen.
HENSSLER Wir erleben seit einigen Jahren, dass es eine gesteigerte öffentliche Wahrnehmung der extremen Rechten gibt, etwa am Beispiel NSU oder den rassistischen Mobilisierungen. Das war in den Nuller-Jahren weniger der Fall, da war das eher ein Nischenphänomen. Momentan ist die öffentliche Aufmerksamkeit – auch medial gesehen – einfach da. Zugleich gibt es eine Art Geschichtsvergessenheit. Einen fehlenden Blick dafür, dass es eigentlich Kontinuitäten sind. Die extreme Rechte hat es schon in den 50er-, 60er- und 70er-Jahren gegeben. Das Ganze ist kein neues Phänomen. Das war uns wichtig: aus der heutigen Perspektive heraus auf damals zu schauen.
Mehr: Printausgabe Zitty vom 28.03.2019 (Anmerkung: Die Zitty ist Medienpartnerin der Ausstellung.)
Die Wanderausstellung »Immer Wieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin seit 1945« ist bis Ende April in der Berliner Zionskirche zu sehen. Informationen zu weiteren Ausstellungsorten finden sich hier.