Sebastian Gräfe: Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland
Der Mitarbeiter des Chemnitzer Hannah-Arendt-Institut Sebastian Gräfe analysiert in seiner Dissertation ausführlich jeweils sechs rechtsterroristische Gruppen aus der Zeit vor und nach 1989/1990. Ergänzend zu diesem Schwerpunkt werden rechtsterroristische Erscheinungen von sieben Ländern sehr knapp in einem länderübergreifenden Vergleich betrachtet. Abschließend führt der Autor anhand von Kriterien wie Gewalt und Kommunikationsstrategien einen Vergleich von NSU und RAF durch und kommt u.a. zu dem Ergebnis, dass der Begriff »Braune Armee Fraktion« unangebracht sei. Auch wenn gerade in dem Teil zur theoretischen Begriffsklärung der Einfluss der Gutachter und Extremismusforscher Uwe Backes und Eckhard Jesse nicht zu überlesen ist, bietet Gräfe zumindest in seiner quellenreichen Beschreibung ein interessantes Bild der untersuchten rechtsterroristischen Organisationen. (ps)
Sebastian Gräfe: Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland. Zwischen erlebnisorientierten Jugendlichen, »Feierabendterroristen« und klandestinen Untergrundzellen, Nomos, Baden-Baden 2017.