Medienschau: Ausstellung kontra den Rechtsruck
Initiativen planen eine historische Schau über Aktivisten, die der extremen Rechten Widerstand geleistet haben
Der gegenwärtige Rechtsruck trifft weite Teile der Gesellschaft unvorbereitet. Vielen erscheinen die Entwicklungen neu, praktische Antworten zu finden fällt oftmals schwer. Eine gemeinsame Ausstellung des Antifaschistischen Pressearchivs und Bildungszentrums Berlin (apabiz) und des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand in Berlin könnte zukünftig wertvolle Hinweise geben. Ab Ende März 2019 wird sie über die extreme Rechte in Berlin seit den 1950er Jahren informieren – und über die Gegenwehr der Stadtgesellschaft.
Die Ausstellung richtet sich dabei nicht nur an Geschichtsinteressierte: »Aktuelle Bezüge spielen im Subtext immer eine Rolle. Beispielsweise betrachten wir Wahlkämpfe in Westberlin in den 1950er Jahren, da schwingen bei der Betrachtung sicher heutige Entwicklungen wie etwa die AfD mit«, erklärt Kilian Behrens vom apabiz dem »nd«. (…)
Ab März informiert eine Schau über die extreme #Rechte in #Berlin seit 1945. Der ebenfalls thematisierte Widerstand gegen sie soll die #Zivilgesellschaft für rechte Tendenzen sensibilisieren und Vorbild sein. https://t.co/ENiSdXgK7i
— nd.Aktuell (@ndaktuell) October 23, 2018
Über zwei Jahre hinweg soll die Ausstellung deshalb an alltäglichen Orten wie Bezirksrathäusern, Hochschulen und Schulen sowie Museen kostenlos informieren. Neben Bildern, kurzen Texten, historischen Quellen und Zeitzeugeninterviews wollen die Initiativen zudem auch digitale und audiovisuelle Formate zur Verfügung stellen. Dafür werben sie derzeit um finanzielle Unterstützung. »Bis Ende des Monats läuft noch ein Crowdfunding, für das wir Interessierte und unsere Unterstützer*innen um Spenden bitten«, erklärt Behrens. (…)
Wichtig sei, die Gesellschaft in der Breite zu sensibilisieren. »Ich glaube, die Proteste, die erfolgreich waren, waren möglichst breite Bündnisse«, so Behrens. »Es wäre natürlich schön, wenn über die Dauer der Ausstellung Tausende Leute auf das Thema aufmerksam gemacht werden könnten. Und tatsächlich denken wir, dass es wichtig wäre, in diesen Zeiten gegen den gesellschaftlichen Trend eine positive Antwort zu formulieren.« (…)
Mehr: Neues Deutschland vom 23.10.2018