Christoph Schulze: Etikettenschwindel. Die Autonomen Nationalisten zwischen Pop und Antimoderne
Die Autonomen Nationalisten (AN) seien »ihrem Charakter und ihrer Funktion nach ein Stil, ein Operationsmodus, der es ermöglicht, Brücken zwischen ›Bewegung‹ und Jugendszenen zu schlagen«. Dem Autor geht es bei der Betrachtung der AN weniger um Ideologiekritik, sondern um extrem rechte Aneignungsprozesse von Stilelementen jugendlicher Subkulturen. Anhand diverser Primärquellen aus den Jahren 2003 bis 2014 wird die »kulturelle Pluralisierung« der Neonaziszene unter die Lupe genommen und die Bedeutung von Musik, Popkultur und Ästhetik herausgearbeitet. Allen Leser*innen, die sich für Neonazismus und Jugendkulturen interessieren, sei das Buch wärmstens empfohlen. Der umfangreiche Text wird durch kleinformatige Abbildungen ergänzt. (vh)
Christoph Schulze: Etikettenschwindel. Die Autonomen Nationalisten zwischen Pop und Antimoderne, Tectum Verlag, Baden-Baden 2017.