Sammlung zu Korporationen
Die rechten Studentenverbindungen haben zwar spätestens mit dem Ende des Nationalsozialismus ihren Zenit überschritten, doch auch wenn sie in den letzten Jahrzehnten keine so große wahrnehmbare gesamtgesellschaftliche Relevanz entfalten konnten, sind sie aus dem rechten Spektrum nicht wegzudenken. Vor allem seit dem Aufstieg der AfD, in deren Reihen einige Mitglieder von Burschenschaften und anderen Verbindungen aktiv sind, gewinnen sie wieder zunehmend an Bedeutung.
Die Vielfalt der unterschiedlichen Organisationen ist mehr als irritierend. Neben einigen v.a. an den christlichen Konfessionen oder Studienrichtungen orientierten Verbindungen gibt es eine Reihe von explizit rechten Zusammenhängen, die im Fokus unseres Interesses liegen und damit Teil unseres Archivbestandes sind.
Der bekannteste Dachverband ist die Deutsche Burschenschaft (DB) mit seiner Quartalsschrift Burschenschaftliche Blätter, die immer wieder durch extrem rechte Ausfälle auf sich aufmerksam macht, wie etwa mit der Diskussion um einen sogenannten »Ariernachweis«. Aber auch die Abspaltung der DB, die Neue Deutsche Burschenschaft (NDB) interessiert uns, genauso wie die Deutsche Sängerschaft. Auch einige Ausgaben der Blätter der Deutschen Gildenschaft (DG) sind bei uns zu finden. Interessant ist dieser Zusammenschluss aufgrund seiner weitreichenden personellen Überschneidungen zu Teilen der Neuen Rechten. Aber nicht nur die Publikationen der Korporationsverbände, sondern auch so manche Stammrolle, Festschrift oder Einladung einzelner Verbindungen hat den Weg ins apabiz gefunden.
Nicht nur die Zahl der Verbände ist schwer zu überschauen. Noch unübersichtlichter wird es bei den einzelnen Burschenschaften, Corps, Turnerschaften, Landsmannschaften oder Sängerschaften. Ein Teilbereich der bisher auch von uns eher vernachlässigt wurde, sind die Damenverbindungen.
Zusätzlich befindet sich im Bestand eine Auswahl von burschenschaftskritischen Broschüren, darunter auch unsere eigene Veröffentlichung »Burschenschaften«.