Hajo Funke: Von Wutbürgern und Brandstiftern. AfD – Pegida – Gewaltnetze
Hajo Funke: Von Wutbürgern und Brandstiftern. AfD – Pegida – Gewaltnetze, Verlag für Berlin Brandenburg, Berlin 2016.
Der Anspruch des Buches, einen schlaglichtartigen Überblick über die verschiedenen Facetten der aktuellen völkischen Bewegung zu bieten, ist gleichzeitig sein Manko. Zwar geben die Zusammenstellungen für Interessierte einen ersten Überblick über lokale Mobilisierungen sowie die Entwicklung der AfD, darüber hinaus tragen die kurzen und vielfach deskriptiv gehaltenen Kapitel jedoch kaum zu einem weiteren Erkenntnisgewinn bei. Ein Beispiel: Im Kapitel »Berlin – Bärgida, Flüchtlingsfeindlichkeit und die NPD« wird auf lediglich vier Seiten ein grober Überblick über extrem rechte Mobilisierungen der letzten Jahre gegeben. Als Verweise fungieren Daten und Analysen der taz, des apabiz, der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus sowie der Opferberatungsstellen. Dies verstärkt den Eindruck, dass die Basis des Buches neben einzelnen Texten der extremen Rechten selbst vor allem anderweitig veröffentlichte Texte darstellen. Neben der »Pegida-Bewegung« widmen sich weitere Kapitel rassistischer Gewalt, der Entwicklung der AfD und der »extremen neuen Rechten«. Eine Zusammenführung der jeweiligen Kapitel in einer übergreifenden Analyse lässt das Buch leider vermissen. Final werden Empfehlungen ausgesprochen, wie eine »Politik für ein sozialeres, demokratischeres und auf die Eindämmung der Kriege eingerichtetes Europa« in diesen Zeiten aussehen könnte.