B&H-Aktivist als Sheriff?

Colbert, Oklahoma (USA) • Vor kurzem wurde Bart Alsbrook zum vorläufigen Polizeichef in dem 1.200-Seelen-Städtchen Colbert in Oklahoma/USA ernannt. Alsbrook wurde daraufhin durch das Southern Poverty Law Center (SPLC) damit konfrontiert, dass er seit den 1990er Jahren offenbar Aktivist von Blood & Honour (B&H) gewesen sei und vor allem für deren terroristisch engagierten Flügel Combat 18 geworben habe. So tauchte Alsbrook mit mindestens zwei Fotos in der 1998^[1] von dem Norweger Erik Blücher aka Max Hammer veröffentlichten Broschüre ‚The Way Forward‘ auf, die zum bewaffneten Kampf aufrief. Alsbrook hostete B&H-Webseiten und war im CD-Business aktiv. Zu seinen europäischen Kontakten zählte der Anfang 2001 verstorbene Deutsche Marcel Schilf, ebenso wie andere wichtige Protagonisten der Terrorgruppe. Alsbrook erklärte dagegen, er sei in den 1990er Jahren Opfer eines Raubes geworben und seitdem würde seine Identität von Nazis missbraucht. Ein Sprecher der Stadtverwaltung hält Alsbrook aufgrund eigener Recherchen für »qualifiziert«.

Bereits vor zwei Jahren war in einem Artikel auf NSU-Watch auf »Bart A.« hingewiesen worden, der wohl auch in dem Magazin der deutschen Blood & Honour Division schrieb:
»Wir dürfen nicht auf einen eventuell irgendwann mal auftauchende Führer warten, darauf das immer jemand kommt und sagt was zu tun ist. Nein! Jeder ist dazu aufgerufen, etwas zu tun. LEADERLESS RESISTANCE ist die Devise!« Der Artikel, unterzeichnet von »B.«, endet mit der Beschwörung: »Die Patrioten von heute müssen sich auf den größten aller Kriege, den Rassenkrieg, vorbereiten, und dafür muß man geheime Strukturen schaffen und bereit sein, sein Leben zu opfern.« Der texanische Neonazi Bart A. ging zu dieser Zeit – also 1996 und bis mindestens 2003 – im deutschen und skandinavischen B&H aus und ein und trieb den Aufbau von Combat 18-Strukturen voran. A. galt im Spektrum von B&H als Waffenbeschaffer und Experte für Sprengstoff.