Tod eines Neonazis und VS-Spitzels
Karlsruhe • Am 2. Oktober fanden sich auf dem Karlsruher Hauptfriedhof rund 200 Neonazis ein, um der Beerdigung von Roland Sokol beizuwohnen. Sokol war seit den 1990er Jahren im Raum Karlsruhe, aber auch überregional in den verschiedensten Neonazinetzwerken und -organisationen aktiv, darunter Blood & Honour, Hammerskins, Hooligan-Gruppen und diverse Kameradschaften. Als Bassist spielte Sokol zudem in der Neonaziskinband Triebtäter. Zwei Tage nach seiner Beerdigung veröffentlichte die Antifa Freiburg einen ausführlichen Recherche-artikel über Sokol und seine Aktivitäten, wobei insbesondere die darin aufgedeckte jahrelange Zusammenarbeit mit dem Verfassungsschutz Aufmerksamkeit verschaffen dürfte. Auch im NSU-Komplex taucht der Name Sokol auf: Das einzige Bekenner-Video, was an die neonazistische Szene geschickt wurde, erreichte den Patria-Versand, der in etwa dem gleichen Zeitraum von Sokol übernommen wurde.