Rechtspopulismus in Europa – Gefahr für die Demokratie?
Ernst Hillebrand (Hrsg.): Rechtspopulismus in Europa – Gefahr für die Demokratie?, Dietz Verlag, Bonn 2015.
Der Sammelband behandelt die Ursachen und Folgen des erstarkenden europäischen Rechtspopulismus. Die Fallanalysen werden im Rahmen defizitärer nationaler und europäischer Politik der letzten Jahrzehnte diskutiert. Der Erfolg der Rechtspopulisten wird damit erklärt, dass Transnationalisierungs- und Globalisierungsprozesse in den liberalen Demokratien zu Entfremdungsprozessen und fehlenden politischen Identitäten in der Bevölkerung geführt haben. Auch die damit im Zusammenhang stehende Zunahme ökonomischer und soziokultureller Unsicherheiten und die Auflösung der traditionellen Volksparteien bietenentscheidende Anhaltspunkte, um den Erfolg rechtspopulistischer Parteien nachvollziehen zu können. Die Autor_innen plädieren insgesamt für ein Umdenken im Umgang mit Rechtspopulismus, der als Symptom fehlgeschlagener Politik verstanden werden muss, während bloße moralische Verurteilung lediglich mehr Nährboden für seinen Aufstieg schafft.