VRIL. Eine okkulte Urkraft in Theosophie und esoterischem Neonazismus
Strube, Julian: VRIL. Eine okkulte Urkraft in Theosophie und esoterischem Neonazismus, Wilhelm Fink Verlag. München 2013.
»Vril«, die mythische geheimnisvolle universelle Energie, ist heutzutage eines der zentralen Motive esoterischer Neonazis – meist in Verbindung mit UFOs, Nazi-Flugscheiben, der »Schwarzen Sonne« und diversen geheimen Orden. Erdacht wurde »Vril« von Edward Bulwer-Lytton im 19. Jahrhundert. Seine eigentlich satirische Metapher wurde von Theosoph_innen und Okkultisten aufgegriffen, ausgeschmückt und schließlich zentral für die Verklärung des Nationalsozialismus in der Esoterik nach 1945. Mit »Vril« behandelt der Autor auf sehr nüchterne und wissenschaftlich akribische Art zwar nur ein Fallbeispiel für allgemeine Rezeptions- und Umdeutungsprozesse im Feld der Esoterik, jedoch ein durchaus zentrales. So weist die Untersuchung von »Vril« weit über das eigentliche Motiv hinaus: Es ist exemplarisch für die Geschichte der Esoterik seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und seit dem nicht tot zu kriegen.