Ich wollte leben wie die Götter. Was in Deutschland aus meinen afrikanischen Träumen wurde
Alberto, Ibraimo: Ich wollte leben wie die Götter. Was in Deutschland aus meinen afrikanischen Träumen wurde, Verlag Kiepenheuer und Witsch, Köln 2014.
Seine Großmutter sollte recht behalten, als sie Ibraimo Alberto als kleinen Jungen auf dem Weg gab, er müsse sein Leben lang kämpfen: In Mosambik träumte er auf einer portugiesischen Sklavenfarm davon in die Schule zu gehen und eines Tages ein Leben wie das der weißen Oberschicht zu führen, die er kindlichen naiv als seine »Götter« betrachtete. Er ging in die DDR und kämpfte: Als Boxer wurde er berühmt. Doch als Schwarzer hatte er vor allem tagtäglich gegen rassistische Ausgrenzungen und Diskriminierung im sonst weißen Ostdeutschland sowie gegen Bedrohungen und Angriffe durch Neonazis anzukämpfen. 2013 reiste er mit dem Journalisten Daniel Bachmann nach Mosambik und begab sich auf die Pfade seiner Kindheit. Daraus entstanden ist ein lesenswertes Buch, das in packender Weise sein Leben in Mosambik, seine Zeit als Arbeiter in einem Fleischkombinat in Ostberlin sowie die Auseinandersetzungen als ehrenamtlicher Ausländerbeauftragter, Sozialarbeiter und SPD-Abgeordneter der Stadt Schwedt nachzeichnet.