Und immer weiter: »Kein Bock auf Nazis!«
Als überaus erfolgreich erweist sich die neue Ausgabe der Zeitung »Kein Bock auf Nazis«. Das achtseitige Heftchen richtet sich in erster Linie an Jugendliche und wurde Anfang Januar in einer Auflage von 500.000 Exemplaren gedruckt. Die neue Ausgabe legt einen Schwerpunkt auf Protest- und Blockadeaktionen gegen Neonazidemonstrationen. Die komplett spendenfinanzierte Zeitung kommt an: bis Mitte Februar waren bereits weit über zwei Drittel der Gesamtauflage verteilt. Aus allen Teilen der Bundesrepublik lassen sich Jugendliche und Initiativen Pakete mit der kostenlosen Zeitung zuschicken.
Bestellungen sind (gegen Portokosten) weiterhin möglich über das Bestellformular unter der Adresse: http://keinbockaufnazis.de/bestellung
»Kein Bock auf Nazis« ist ein Projekt des Apabiz zusammen mit weiteren Initiativen. Unterstützung gibt es von Popstars wie Die Ärzte, Beatsteaks, Die Toten Hosen, Caspar, Fettes Brot oder der Schauspielerin Pegah Ferydoni. Unter www.keinbockaufnazis.de kann die Zeitung auch als PDF-Datei heruntergeladen werden.Der Erfolg der neuen Zeitung zog auch einige negative Reaktionen nach sich. Gunnar Schupelius, Kolumnist des Berliner Boulevard-Blatts »BZ«, schrieb zornig darüber, dass die Zeitung Falschbehauptungen verbreite, Thilo Sarrazin zum Paten aller Rechtextremen erkläre und obendrein vom CDU-SPD-Senat finanziert worden sei. Nichts davon stimmt. Auch die islamfeindliche Partei die Freiheit zeigte sich in einem offenen Brief an den Landeselternaussschuss in Berlin besorgt über die »Indoktrination« in der »Kein Bock auf Nazis«-Zeitung. Das Thema »Nazis« gehöre ihrer Ansicht nach ohnehin grundsätzlich und ausschließlich in den Geschichtsunterricht.
aus: monitor Nr.54 (Februar 2012)